Uringestank ätzte in den Augen: Dramatische Tierrettung aus Horrorhaus in der Eifel

18.07.2019 15:50

Selbst für leidgeprüfte Tierschützer waren die Zustände, die sie am Dienstag in einem Haus in der Eifel vorfanden, nur schwer zu ertragen.

Sie stießen auf etliche Hunde, gefangen auf engstem Raum und in unwürdigen Käfigen untergebracht. Insgesamt 136 Tiere in bedrohlichem Zustand konnten aus dem Horrorhaus gerettet werden. Das Tierheim Bonn hat nun auf den dramatischen Fall aufmerksam gemacht.

Hunde auf engstem Raum und ohne Wasser untergebracht

Ob Transportboxen, Käfige für Kaninchen oder Zimmerzwinger – statt freier Bewegung wurden die Tiere auf engstem Raum zusammengepfercht. Sie alle waren vollkommen ausgehungert und erschöpft, nicht einmal Trinkwasser stand ihnen zur Verfügung.

Ein kurzes Video zeigt einen der Dackel, er ist bis auf die Knochen abgemagert und mit Flöhen übersät. Nach Angaben des Tierheims waren seine Krallen außerdem „so lang, dass er nicht alleine stehen konnte“.

Verwahrloste Hunde: Tierheim Bonn macht seinem Ärger bei Facebook Luft

Das Tierheim Bonn machte seinem Unverständnis über das Drama mit einem emotionalen Posting bei FacebookLuft. Dort sind auch die unwürdigen Zustände geschildert, die im Haus geherrscht hatten. „Der Uringestank ätzte in den Augen“, wird dort etwa berichtet – beim Anblick der Hunde kann man beinahe erahnen, wie es im Horrorhaus in der Eifel ausgesehen haben muss.

Bei dieser Gelegenheit war es dem Tierheim Bonn außerdem wichtig, den Hintergrund für das Hundedrama anzusprechen: der Wahn nach Rassehunden.

Wenn Kunden sich gezüchtete Tiere kaufen, wissen sie oft nicht, unter welchen Bedingungen diese aufgewachsen sind. Je weniger Fürsorge in die Hundegesteckt wird, desto höher fällt für Züchter beim Verkauf der Gewinn aus. Welche schlimmen Ausmaße diese Gier annehmen kann, zeigt nun der Fall aus der Eifel.

Tierheim Bonn appelliert zu mehr Umsicht beim Kauf von Hunden

„Wie viele Menschen haben bei diesen geldgierigen „Züchtern“ Hunde in der Vergangenheit gekauft und die Augen vor dem Elend verschlossen, um einen Rassehund zu bekommen?!“, appelliert das Tierheim zu mehr Umsicht bei der Auswahl gezüchteter Tiere.

Für die 136 Hunde ist die Odyssee glücklicherweise überstanden, sie werden im Tierheim liebevoll behandelt und in Anbetracht ihres Zustands „medizinisch versorgt und gepäppelt.“

Im Internet stößt der Aufruf des Tierheims auf breite Zustimmung. Bereits nach wenigen Stunden wurde der Facebook-Beitrag über 1600 Mal geteilt und mit viel Zuspruch kommentiert.

Quelle