VON PORTUGAL NACH KÖLN Tierschutz-Transporter mit 52 Hunden gestoppt

22.02.2021 11:26

Nur rund 30 Käfige und Boxen für 52 Hunde und sechs Katzen

Köln – Eigentlich sollten die Tiere für ein neues, schöneres Leben nach Deutschland gebracht werden. Der Weg dahin war aber offenbar noch alles andere als artgerecht.

Ordnungsamt und Umweltamt haben am Samstag um 16.15 Uhr einen illegalen Tiertransport in Köln-Bocklemünd gestoppt. Am frühen Samstagnachmittag hatte Polizei Köln einen Hinweis einer Zeugin aus dem Ruhrgebiet bekommen. Die Frau hatte sich gemeldet, um auf einen verdächtigen Tiertransport aus Portugal und Spanien aufmerksam zu machen, der unangemeldet bei den örtlichen Behörden, und damit illegal, in Köln eintreffen sollte.

Die Feuerwehr beschlagnahmte mehrere Welpen und vier Katzen

Ein ziviles Fahrzeug des Ordnungsamtes beobachtete daraufhin den mutmaßlichen Treffpunkt am Garzweiler Weg. Bereits vor Eintreffen des Transports hielten sich dort zahlreiche wartende Personen auf. Als der Transporter einer spanischen Hundetransport-Firma eintraf, wurde der Bereich abgesperrt. Um das Fahrzeug hatten sich mittlerweile mehr als 50 Personen versammelt, teilweise ohne Mindestabstände und vereinzelt ohne Mund-Nase-Bedeckung.

Im Transporter fanden die Behörden 52 Hunde und sechs Katzen auf einer Ladefläche von knapp zehn Quadratmetern. Die Tiere waren in Käfige und Boxen gesperrt. Die rund 30 Käfige stapelten sich in drei Reihen übereinander, teilweise war mehr als ein Hund in einem Käfig. Es stank stark nach Urin, die Tiere waren verängstigt und gestresst. Nicht in allen Käfigen war ausreichend Wasser und Futter. Außerdem war es im Inneren des Laderaums sehr warm.

30 Stunden mussten die Tiere bereits in dem viel zu warmen Transporter ausharren

Wegen dieser Umstände alarmierte der Ordnungsdienst das Umweltamt. Dort war der Transport nicht angemeldet. Die Veterinärinnen kontrollierten die Erlaubnisse der Firma, sowohl für das Fahrzeug, das Fahrpersonal und den Tiertransport. Bereits dort ergaben sich erste Zweifel, weil Papiere nicht nach EU-Regeln ausgestellt waren und Informationen mühsam gesucht werden mussten.

Die beiden Fahrer behaupteten, es seien nur rund 50 Hunde geladen. Sie seien von Malaga aus bereits 30 Stunden mit abwechselndem Lenken und Fahrpausen unterwegs.

Die Veterinärinnen kontrollierten jeden Hund und seine Identifikationsnachweise auf für die Einfuhr nach Deutschland verpflichtende Impfungen, richtige Chip-Nummern und Manipulationen oder Auffälligkeiten. Bis 21 Uhr wurden so nach und nach alle Tiere überprüft und an die Empfänger (Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Tierschutzvereine) übergeben.

Vier Katzen waren in einem so schlechten Zustand, dass diese sofort sichergestellt wurden. Auch vier Hundewelpen wurden sichergestellt, unter anderem wegen des Verdachts des Eintrags falscher Geburtsdaten beziehungsweise der Manipulation der Tierausweise.

Die fragwürdigen Zustände rund um den Transport werden weitere Ermittlungen gegen Verantwortliche und Überprüfungen von Beteiligten nach sich ziehen. Einzelne Hundeempfänger griffen die Einsatzkräfte verbal an.

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