Waisenkinder: Wenn Faultier-Babys ihre Eltern verlieren

27.06.2022 12:23

Sam Trull war nach Costa Rica gereist, um über Affen zu forschen. Doch dann hatten es ihr die kleinen Faultiere angetan. Sie gründete eine Auffangstation für elternlose Faultier-Babys.  Ihre besten Fotos hat sie in einem Buch veröffentlicht.

Ihr Markenzeichen sind Trägheit und zotteliges Fell: Faultiere. Ihr bevorzugter Lebensraum liegt viele Meter über dem Erdboden, nämlich in den Baumkronen tropischer Regenwälder Mittelamerikas.

Die Fotografin und Naturschützerin Sam Trull war ursprünglich nach Costa Rica aufgebrochen, um dort das Leben der Affen zu studieren. Doch schon nach kurzer Zeit in der überbordenden Natur des Landes wurde ihre Aufmerksamkeit auf viel langsamere Wesen gerichtet, auf die im englischen "sloth" genannten Faultiere.

Wegen ihren flachen Gesichter mit den kleinen Ohren erinnern uns die Faultiere an unsere Vorstellungen von Kobolde.

Die Amerikanerin Trull war von den Tieren so fasziniert, dass sie sich nach ihren Expeditionen durch Westafrika und Madagaskar 2013 in Costa Rica niederließ und zunächst als Wildhüterin arbeitete.

Doch schon bald erkannte sie das Problem von gerade erst geborenen Faultieren, die ohne ihre tierischen Eltern sich selbst überlassen wurden. Für diese Waisenkinder gründete sie im August 2014 bei dem Ort Manuel Antonio das Sloth Institute, das sich nicht nur um die possierlichen Tiere von klein auf kümmert, sondern sich auch um mehr Aufklärung über diese Säugetiere bemüht. Wer möchte, kann eine symbolische Patenschaft für ein Faultier-Baby übernehmen, indem er die Institution finanziell unterstützt.

Sam Trull ist aber nicht nur Biologin. Sie ist auch eine begeisterte Fotografin, die das Heranwachsen des einen oder anderen Faultiers mit der Kamera intensiv begleitet hat. Ihre schönsten Bilder von kleinen Faultieren hat sie jetzt in dem Buch "Slothlove" veröffentlicht, das bei Inkshares erschienen ist.

 

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