Was kostet ein Hund im Monat?

14.05.2019 13:15

Was ein Hund im Monat kostet, ist für Hunde-Neulinge vor der Anschaffung schwer abzuschätzen. Neben den Anschaffungskosten und der Erstausstattung kommen noch laufende Kosten für Futter, Tierarzt, Versicherungen und Hundesteuer hinzu. Auch Hundeschule oder Hundesitter, die Du ab und zu aufsuchen musst, kosten Geld.

ANSCHAFFUNGSKOSTEN FÜR EINEN HUND

Was kostet ein Hund bei der Anschaffung und im Monat? Pauschal lässt sich das nicht genau sagen, da es Unterschiede in Größe, Gesundheitszustand und Bedürfnissen jedes einzelnen Tieres und Halters gibt. Daher sind alle folgenden Zahlen als grobe mittlere Richtwerte zu verstehen und können im Einzelfall auch um einiges abweichen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Hund zu adoptieren. Meistens musst Du für die Anschaffung mit Kosten rechnen, außer Du übernimmst einen Vierbeiner aus dem Bekanntenkreis, für den jemand ein gutes Zuhause sucht.

Wer einen Hund aus dem Tierheim oder von einer Tierschutzorganisation adoptiert, bezahlt in der Regel zwischen 200 und 400 Euro. Diese Gebühren decken einerseits einen Teil der Kosten, die die Versorgung des Tieres im Tierheim oder bei der Tierschutzorganisation verursacht hat. Andererseits dienen sie dem Schutz des Hundes, damit er nicht unüberlegt aufgenommen und wieder abgegeben wird.

Möchtest Du Dir einen Welpen vom Züchter holen, kommen je nach Rasse höhere Kosten von etwa 400 bis 3.000 Euro auf Dich zu. Der Preis für einen Golden Retriever Welpen mit VDH-Papieren liegt beispielsweise durchschnittlich zwischen 1.000 und 1.500 Euro, für einen Rhodesian Ridgeback musst Du mit 1.500 bis 2.000 Euro rechnen. Ein Yorkshire Terrier mit Papieren liegt bei etwa bei 800 bis 1.200 Euro.

Rassehunde ohne Papiere werden zwar in Kleinanzeigen und Inseraten auch deutlich günstiger angeboten, diese stammen jedoch oft aus Zwingerhaltung, bei der auf die Gesundheit der Tiere wenig Rücksicht genommen und auch Charakter und Wesensfestigkeit nicht überprüft wird.

Die Kosten für einen Hund von einem seriösen Züchter kommen durch Auswahl geeigneter Elterntiere und möglicherweise Bezahlen des Deckaktes, Tierarztbesuche, Entwurmungen und erste Impfungen für die Welpen sowie den Zeitaufwand für eine gute Sozialisation zustande. Wer bei der Anschaffung tiefer in die Tasche greift, spart möglicherweise hinterher einiges an Tierarzt- und Trainingskosten wieder ein.

WAS KOSTET DIE ERSTAUSSTATTUNG FÜR EINEN HUND?

Je nach Qualität kannst Du bei der Erstausstattung ein kleines Vermögen ausgeben oder auch mit weniger auskommen. Ob Du Dich für Designer-Näpfe und ein handgefertigtes Halsband aus hochwertigem Leder oder das herkömmliche Durchschnittsmodell entscheidest, macht unterm Strich finanziell einen großen Unterschied.

Natürlich spielt auch die Größe des Hundes eine Rolle bei den Kosten der Ausstattung. Ein größerer Hundekorb, ein größeres Geschirr und eine stärker belastbare Leine sind teurer als die Version für kleine Hunde.

Bei Hundehalsband, Geschirr und Kissen solltest Du die Bequemlichkeit kontrollieren und auf eine möglichst schadstofffreie Verarbeitung achten, da regelmäßiger Hautkontakt besteht. Du solltest also besser keine Billig-Angebote kaufen, sondern in einen Fachmarkt gehen und Dich beraten lassen.

KOSTEN FÜR DIE ERSTAUSSTATTUNG

Mittelgroßer Hund im mittleren Preissegment:

Halsband, Geschirr und Leine

ca. 50 bis 70 Euro

Hundekorb

ca. 20 bis 40 Euro

Näpfe

ca. 15 bis 30 Euro

Hundespielzeug

ca. 15 bis 30 Euro

Utensilien zur Haut- und Fellpflege

ca. 10 bis 20 Euro

Hundemarke und Adressanhänger

ca. 10 bis 20 Euro

Mikrochip und EU-Heimtierpass

ca. 40 bis 50 Euro

Gesamt:

ca. 160 bis 230 Euro

Soll Dein Vierbeiner Dich im Auto begleiten, kommen noch weitere Kosten hinzu wie für ein Sicherheitsgeschirr mit Gurt (etwa 30 bis 40 Euro) und für einen Sitzschutz (15 bis 50 Euro) oder eine Transportbox mit entsprechender Sicherung (etwa 50 bis 100 Euro). Noch teurer ist der professionelle Einbau einer Box ins Auto vom Profi.

LAUFENDE KOSTEN FÜR EINEN HUND

Ist die Erstanschaffung erledigt und der Wunschhund Hause angekommen, fallen regelmäßige Kosten an. Der Vierbeiner muss natürlich täglich einmal bis mehrmals gefüttert werden. Auch wenn es einige Futterdosen im Supermarkt bereits günstig zu kaufen gibt, solltest Du besser etwas mehr Geld in hochwertige Nahrung investieren, da die ausreichende Versorgung mit Nährstoffen wichtig für die Gesundheit ist. Auf Dauer kannst Du Dir durch eine gute Ernährung sicher einige Besuche beim Tierarzt ersparen, sodass sich die Investition langfristig auch finanziell lohnt.

Die Futterkosten für einen kleinen und einen großen Hund sind recht unterschiedlich, da ein Bernhardiner ganz andere Mengen vertilgt als ein Chihuahua. Für einen mittelgroßen Hund, der mit qualitativ hochwertigem Futter ernährt wird und auch noch entsprechende Leckerlis und Kauartikel erhält, muss man im Monat mit 100 bis 150 Euro Futterkostenrechnen.

Besonders schwer können Tierarztbesuche den Geldbeutel belasten. Die ein bis zwei Mal jährliche Routine-Untersuchung mit Impfungen und Wurmkur kommt auf etwa 100 Euro. Leider ist diese nicht immer ausreichend. Eine Blutuntersuchung kostet je nach Tierarzt ca. 130 EuroZahnsteinentfernung mit Narkose etwa 300 Euro. Muss der Hund sogar operiert werden, liegt man schnell bei über 1.000 Euro (Quelle Kosten: Agila Haustierversicherung).

Je älter ein Hund wird, desto häufiger wird er tierärztliche Hilfe benötigen. Daher empfiehlt es sich, rechtzeitig darüber nachzudenken, eine Hundekrankenversicherung abzuschließen. Viele Hundekrankenversicherungen legen ein Höchstalter für Deinen Vierbeiner fest, bis zu dem Du ihn versichern kannst. Häufig steigen auch die monatlichen Kosten mit dem Eintrittsalter.

Es gibt verschiedene Varianten, nämlich einmal die reine OP-Versicherung, die abhängig von der Größe des Hundes und der Selbstbeteiligung etwa 15 bis 20 Euro pro Monatkostet und zum anderen die Versicherung mit Vollschutz für rund 40 bis 60 Euro pro Monat.

Nicht nur schwere Erkrankungen des Hundes können sehr teuer werden, auch Unfällekönnen leider passieren. Ob der Vierbeiner nun vor ein Auto läuft, das sich beim Ausweichmanöver des Fahrers einen Blechschaden zuzieht oder bei Bekannten die teure Ming-Vase über den Haufen rennt – wer eine Hundehaftpflichtversicherung hat, ist darüber dann sicher froh. In einigen Bundesländern ist die Versicherung Pflicht. Der jährliche Beitrag liegt zwischen 60 und etwas über 200 Euro.

Zusätzlich kommt auch noch die Hundesteuer hinzu. Diese ist von Ort zu Ort unterschiedlich. Meist ist der erste Hund günstiger als ein zweiter. Zudem sind die sogenannten Listenhunde, die von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sind, deutlich teurer.

In München kostet ein Hund beispielsweise 100 Euro Hundesteuer pro Jahr. Die Hundesteuer für einen Listenhund liegt hier bei etwas über 610 Euro jährlich. Zu den Listenhunden in Bayern gehören beispielsweise unter anderem in der 1. Kategorie der American Pitbull Terrier und der Staffordshire Bullterrier und in der 2. Kategorie Rottweiler, Mastiff und Cane Corso.

ZUSÄTZLICHE KOSTEN BEI DER HUNDEHALTUNG

Zu den bisher genannten Kosten kann je nach Situation noch einiges hinzukommen. Wer einen Welpen bei sich aufnimmt, wird höchstwahrscheinlich eine Hundeschule besuchen. Dies kann auch nötig sein, wenn man einen ausgewachsenen Hund adoptiert und dieser bisher nicht richtig ausgebildet wurde.

Die meisten Hundeschulen kosten pro Gruppenstunde zwischen fünf und 20 Euro. Durchschnittlich betrachtet wären das etwa 50 Euro pro Monat. Hat der Hund Verhaltensprobleme und benötigt ein spezielles Einzeltraining, muss man tiefer in die Tasche greifen. Dann sind 40 bis 50 Euro pro Trainingsstunde keine Seltenheit.

Wer einen Hund aufnehmen möchte, sollte sich auch vorher Gedanken darüber machen, was er mit dem Vierbeiner während der Arbeitszeiten und im Urlaub machen möchte. Kann und möchte er ihn mitnehmen? Können sich Bekannte oder Familienmitglieder um ihn kümmern? Oder braucht er regelmäßig eine professionelle Hundebetreuung?

Sogenannte HuTas – Hundetagesstätten – kosten je nach Dauer und möglicher Übernachtung zwischen 12 und 40 Euro pro Tag. Bei einem Betrag von 25 Euro pro Tag wären dies für die Hundebetreuung während eines zweiwöchigen Urlaubs also ganze 350 Euro zusätzlich.

Weitere Kosten, die im Laufe eines Hundelebens anfallen sind teureres Spezialfutter im Alter und die regelmäßige Erneuerung von Halsband, Geschirr, Leine, Schlafkissen und Spielzeugen. Möglicherweise benötigt Dein Vierbeiner auch einen Maulkorb für Tierarztbesuche oder Ähnliches. Für derartige Neuanschaffungen kannst Du im Durchschnitt etwa zehn Euro im Monat einplanen.  

GESAMTKOSTEN

Was kostet ein Hund also im Monat? Das ist eine Frage, die sich – wie wir gesehen haben – so pauschal nicht beantworten lässt. Groß oder klein, Listenhund oder nicht, gesund oder krank, unkompliziert oder verhaltensauffällig, Familienbetreuung oder Hundesitter: Dies alles sind Faktoren, die die monatlichen Kosten für einen Hund stark beeinflussen können.

Dennoch soll hier nochmals wenigstens ein kurzer Überblick über Mittelwerte von Kosten zur Orientierung aufgelistet werden, auch wenn die Beträge in der Realität je nach Einzelfall und genannten Faktoren abweichen werden.

ANSCHAFFUNGSKOSTEN HUND  

Adoption eines Hundes aus dem Tierheim:

etwa 200 bis 400 Euro

Welpe vom Züchter:

etwa 400 bis 3.000 Euro

Erstausstattung:

etwa 160 bis 230 Euro ohne Equipment fürs Auto

MONATLICHE KOSTEN MITTELGROSSER HUN

Futter:

100 bis 150 Euro

Hundekrankenversicherung Vollschutz:

ca. 50 Euro

Hundehaftpflichtversicherung:

etwa 5 bis 15 Euro pro Monat

Hundesteuer (kein Listenhund):

5 bis 15 Euro pro Monat

Neuanschaffungen:

etwa 10 Euro pro Monat

Gesamtsumme pro Monat:

165 bis 240 Euro (ohne Hundeschule und Hundesitter)

Hundeschule (Gruppe):

40 bis 100 Euro pro Monat

Gesamtsumme pro Monat mit Hundeschule:

210 bis 340 Euro (ohne Hundesitter)

Du solltest Dir gut überlegen, ob Du bereit und in der Lage bist, diese Summe für die Dauer eines Hundelebens von etwa zwölf Jahren aufzubringen, bevor Du einen Vierbeiner aufnimmst und diesen dann nicht behalten oder angemessen versorgen kannst. Wenn Du diese Frage ernsthaft mit einem "Ja" beantworten und Dich auf diese Kosten einstellen kannst, wirst Du einem Hund ein gutes und behütetes Zuhause bieten können.

Quelle