Weltweit erste Albino-Galapagos-Riesenschildkröte geschlüpft

06.06.2022 13:45

Diese Schildkröte ist weltweit einzigartig. Erstmals ist in einem Zoo eine Albino-Galapagos-Riesenschildkröte zur Welt gekommen. In der Natur hätte das Tier wohl geringe Überlebenschancen. 

In der Schweiz ist erstmal eine Albino-Galapagos-Schildkröte zur Welt gekommen. Es handelt sich in doppelter Hinsicht um ein besonderes Ereignis. Einerseits ist das Schildkrötenbaby das erste bekannte Albino-Exemplar seiner Art. Andererseits ist bereits der Fortpflanzungserfolg an sich bemerkenswert.

Aufgrund ihrer Größe haben Galapagos-Riesenschildkröten, die ausgewachsen bis zu 200 Kilogramm wiegen können, Schwierigkeiten, sich zu paaren. Die Erfolgsquote liegt bei etwa zwei Prozent. Bisher gelang es nur drei Zoos weltweit, darunter zwei in der Schweiz, diese Tiere zur Fortpflanzung zu bringen.

Riesenschildkröte vom Aussterben bedroht

Die Riesenschildkröten, die bis zu 200 Jahre alt werden können, sind eine gefährdete Art. Auf den ecuadorianischen Galapagos-Inseln leben noch geschätzt 23.000 von ihnen. Die genetische Pigmentstörung Albinismus kann grundsätzlich auch bei Schildkröten auftreten. Eine Albino-Galapagos-Riesenschildkröte war jedoch noch nie gefunden worden.

Am Freitag ist die Albino-Schildkröte erstmal der Öffentlichkeit präsentiert worden. Eine Gruppe von Schülern konnte das kleine, rund einen Monat alte Reptil mit weißer Haut und roten Augen in einem Zoo im Schweizerischen Servion bewundern. Philippe Morel, Besitzer des Tropiquariums von Servion, schätzt, dass die Lebenserwartung einer Albino-Schildkröte in der Wildnis wohl sehr gering wäre, da die weiße Haut Raubtiere anziehen würde. In seinem Tierpark könne sie aber normal heranwachsen, glaubt er.

Sie ist noch aktiver als die andere", freute sich Morels Sohn Thomas, der sich im Tropiquarium um die Tiere kümmert. Das Albino-Baby schlüpfte am 1. Mai, nachdem es zwei Monate in einem Inkubator gelegen hatte, ein zweites Baby ­– das die übliche, schwarze Färbung aufweist – vier Tage später. Sie wogen bei der Geburt etwa 50 Gramm und passen noch in eine Handfläche. Das Geschlecht der Reptilien kann noch nicht bestimmt werden.

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