Nicht nur wir Menschen haben manchmal Käsefüße. Auch Hundepfoten können einen Geruch entwickeln, der Herrchen und Frauchen an Popcorn oder Käsechips erinnert. Wie er zustande kommt
Wer abends mit dem Vierbeiner auf der Couch liegt und plötzlich eine Pfote im Gesicht hat, weil das Tier sich gemächlich streckt und dabei alles beiseite drückt, was irgendwie im Weg sein könnte, hat vielleicht schon einmal den süßlichen Duft wahrgenommen, der manchmal von Hundepfoten ausgeht. Einige Hundehalter berichten von einem Geruch, der an Popcorn erinnert, andere Halterinnen wiederum verbinden ihn mehr mit dem von Käsechips.
Fakt ist: Hunde besitzen, genauso wie wir Menschen, Schweißdrüsen an den Füßen – beziehungsweise Pfoten. Bei den Vierbeinern spielen sie für die nötige Abkühlung im Sommer allerdings kaum eine Rolle. Vielmehr dienen die Drüsen in den Zehenzwischenräumen dazu, Geruchsmarkierungen für Artgenossen zu hinterlassen. Die Drüsen sondern ein gehaltvolles Sekret ab. Wenn sich das Sekret mithilfe von Mikroorganismen – winzige Lebewesen, zu denen auch Bakterien und Pilze gehören – zersetzt, kann das einen intensiven Geruch erzeugen.
Zusammensetzung der Organismen bedingt den Geruch von Hundepfoten
Während der Duft ihrer Pfoten die Vierbeiner ganz und gar nicht stört, können Herrchen und Frauchen darauf durchaus mit einem Naserümpfen reagieren. Nicht jeder mag schließlich den süßlichen Geruch. Auch die Intensität des Geruchs, den die Pfoten mitunter verströmen, ist von Hund zu Hund unterschiedlich und hängt mit weiteren Faktoren wie dem Gesundheitszustand, der Fellbeschaffenheit und der "Pfoten-Flora" zusammen.
Verschiedene Bakterien und Hefepilze beeinflussen die "Pfoten-Flora". Sie wirken wie eine Schutzbarriere und bewahren den Hund so vor Krankheiten und Infektionen. Hundepfoten sind ein idealer Nährboden für solche Bakterien und Hefepilze. Im Fell der Pfoten, das zwischen den Ballen und Zehen sitzt, ist es immer dunkel und ein klein wenig feucht – wie gemacht für Mikroorganismen, um sich zu vermehren. Je nach Zusammensetzung dieser Kleinstlebewesen entsteht der spezielle Geruch, den Hundepfoten mitunter verströmen.
Auf Hundepfoten fühlen sich beispielsweise Hefepilze und Bakterien der Gattung "Proteus" und "Pseudomonas" besonders wohl. Sie können einen süßlichen Duft erzeugen und damit für die Assoziation mit Popcorn verantwortlich sein, den manche Halterinnen und Halter haben.
Was tun gegen müffelnde Hundepfoten?
Wer den Geruch der Pfoten seines Vierbeiners lästig findet, sollte nicht wie bei den eigenen Schweißfüßen mit Duftmitteln dagegen vorgehen. Deo und parfümierte Fußbäder sind für Hunde tabu. Stattdessen die Pfoten besser abbrausen oder mit einem feuchten Tuch, am besten nach jedem Spaziergang, abreiben. Im Tierhandel gibt es auch spezielles Hundeshampoo und Pfoten-Balsam, das zum Waschen und zur Pflege der Pfoten eingesetzt werden kann.
Langfristig kann regelmäßiges Trimmen der Pfoten-Zwischenräume helfen, unliebsamen Gerüchen vorzubeugen. Gerade bei Hunden, die sehr langes Fell haben, lohnt es sich, das Fell an den Pfoten zu trimmen, damit sich Schmutz und Feuchtigkeit nicht zu leicht sammeln. Macht sich über einen längeren Zeitraum ein unangenehmer Geruch an den Pfoten bemerkbar, der vielleicht sogar als faulig wahrgenommen wird, sollten Hundehalterinnen und Hundehalter eine tierärztliche Praxis aufsuchen. Denn in diesem Fall könnte ein medizinisches Problem, wie beispielsweise ein Hautpilz, die Ursache sein.