Wolf zurück im Odenwald

30.03.2018 04:09

Schönes Tier, tolles Foto: der Wolf aus dem Odenwald! Das Tier hat aufmerksam seine Ohren aufgerichtet – und verschwindet kurz darauf im üppigen Grün des Waldes

Foto: NABU/Hans Oppermann

von: ANDREA ADELHARDTveröffentlicht am

Wald-Michelbach – Da steht er. Mitten im Odenwald. Ein Wolf!

Seit 151 Jahren ist es der erste Wolf im Odenwald. Am 12. März 1866 wurde der letzte getötet. Das Tier ist heute ausgestopft im Eberbacher Museum zu sehen.

Das sensationelle Bild hat Hans Oppermann gemacht, bevor der Wolf auf leisen Pfoten wieder verschwand. Oppermann konnte es kaum glauben, fragte sich: War das wirklich ein Wolf?

Er schickte das Foto dem NABU und der stellte fest: Ja, es ist ein Wolf!

Dr. Berthold Langenhorst vom NABU Hessen. Der Diplom-Biologe: „Der Mensch muss keine Angst vorm Wolf haben. Das einzige, was bedacht werden muss: Die Schaf-Haltung muss sich ändern. Herden müssen künftig umzäunt und gesichert werden.

“Foto: NABU Hessen

Dr. Berthold Langenhorst (52) vom NABU Hessen: „Es gibt drei Regionen, in denen Wölfe leben. Niedersachsen, Polen, Italien. Aus allen Gebieten sind schon Wölfe nach Hessen gekommen.“

Das Odenwälder Prachtexemplar ist schon seit zwei Wochen da, wurde schon mal am 20. August beobachtet. Es ist vermutlich ein männliches Tier.

Langenhorst: „Sie müssen ihr Rudel nach spätestens zwei Jahren verlassen, streichen einzeln durchs Land. 70 km schaffen sie am Tag.“

In Hessen leben momentan keine Wölfe dauerhaft. Langenhorst: „Es gab dieses Jahr aber zwei Sichtungen bei uns. Im Juli in Gießen und nun im Odenwald.“

Bleibt der Wolf?

Der Odenwälder Wolf ist vermutlich ein junges Männchen. Vor zwei Wochen wurde er schon mal im Bereich Wald-Michelbach gesehen

Foto: NABU/Hans Oppermann

Langenhorst: „Wenn es ihm hier gefällt und es genug Rehe, Hirsche, Wildschweine zu fressen gibt, kann das sein. Aber es ist eher wahrscheinlich, dass er weiter wandert – auf der Suche nach einem Weibchen.“

Müssen wir Angst vor dem Raubtier haben? „Der Wolf ist ein vorsichtiges Tier. Er hat Respekt vor Menschen“, so Langenhorst. „Jungtiere können neugierig sein und gucken kommen. Dann hilft Klatschen und Rufen.“ 

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