Hätte nur das Publikum abgestimmt, wäre Loreen aus Schweden nicht erneut ESC-Siegerin geworden. Und möglicherweise wäre der deutsche Kandidat, Lord of the Lost, besser platziert gewesen. Im Netz macht sich Wut breit über die Jury-Regelung.
Im Saal in Liverpool hätte sich so manch ein Fan vermutlich über den Maneskin-Effekt von 2021 gefreut. Damals eroberte die italienische Band erst nach dem Televoting den ersten Platz, schob sich vor Frankreich und vor die Schweiz. Die Jury hatte damals die Schweiz vor Italien favorisiert. Ähnlich lief es beim diesjährigen ESC in Liverpool.
ESC 2023: Wut über die Jurypunkte
Wäre es nach dem Publikum gegangen, hätte der finnische Kandidat Käärijä mit seinem Song "Cha Cha Cha" den Sieg sicher in der Tasche gehabt. 376 Punkte erhielt er von den Anrufern, Loreen aus Schweden im Vergleich nur 243 Punkte. Doch Loreen durfte sich über die Unterstützung der Fachjurys in jedem Teilnehmerland freuen. Denn dank ihrer Wertung hatte sie bereits einen riesengroßen Vorsprung, bevor die Publikumsstimmen verkündet wurden.
Im Netz sorgt das bei vielen ESC-Fans für verärgerte Reaktionen. Besonders auf Twitter machen diese ihrem Unmut Luft. "Und wer ist diese Jury überhaupt? Fünf zufällige Personen für jedes Land. Sie sind nicht die Stimme des Volkes, sondern wir. Finnland wurde beraubt", schreibt zum Beispiel ein Fan dort. "Ihr habt doch sicher gehört, wie die Leute im Publikum 'Cha Cha Cha' geschrien haben. Ist es nicht an der Zeit, dass wir die Jury-Stimmen aus dem Eurovision Song Contest entfernen? [Käärijä] hat es mehr verdient", moniert ein anderer.
Lord of the Lost geben sich als souveräne Verlierer
Doch auch andere Vorschläge wurden gemacht. "Hier war ja in den letzten stunden eine intensive Diskussion ob man Juryvotes abschaffen sollte oder nicht, mein Gedanke wäre die Jury vielleicht erstmal zu demokratisieren? Warum habe ich keinen Einfluss darauf, wer in der Eurovision-Jury für Deutschland sitzt?", wollte ein Nutzer wissen.