Zehn Ideen, wie wirklich jeder die Plastikflut eindämmen kann

16.04.2019 14:07

Die Weltmeere sind die größte Müllkippe des Planeten: Wir geben Ihnen Tipps, was Sie im Alltag tun können, damit unsere Ozeane sauberer werden und weniger Müll hineingelangt

Strände aufräumen

Über die Plattform "Gewässerretter" kann sich jeder Gruppen anschließen, die Strände von Müll befreien – oder Mitstreiter für eigene Aufräumaktionen finden. Mit interaktiver Karte. Die weltweit größte Säuberungsaktion findet jährlich im September statt, in diesem Jahr am 15. September. Am letzten "International Coastal Cleanup Day" im Jahr 2017 nahmen mehr als 500.000 Freiwillige in aller Welt teil. Sie sammelten mehr als acht Millionen Kilogramm Müll ein

Durst löschen ohne Plastik

Leitungswasser gibt es - zumindest in Deutschland - in hervorragender Qualität frei Haus, direkt aus dem Hahn und ohne jeden Verpackungsmüll. Für unterwegs ist eine verschließbare Glas- oder PET-Mehrweg-Flasche die erste Wahl. Auch für den Kaffee unterwegs bieten sich stabile, beliebig oft verwendbare (Pfand-)Becher oder Thermobecher an

Weniger Müll kaufen

Mit den bekannten, einfachen, Alltagserledigungen fängt alles an: Zum Einkaufen eine eigene Tasche mitnehmen, für Obst und Gemüse am besten zum Markt gehen, Kaffee aus Porzellantassen trinken, nicht aus To-Go-Bechern. In immer mehr Städten eröffnen auch Einkaufsläden, die ihre Waren ohne Verpackungen anbieten

Recyceln

Produkte mit Mehrwegverpackungen und Pfandflaschen einkaufen. Müll trennen. Kaputtes reparieren, Altes wiederverwenden, so gut es geht. Das hat jeder schon mal gehört. Aber wir müssten uns häufiger auch dran erinnern: In Deutschland lag die Recyclingrate für Kunststoffe im Jahr 2015 erst bei 45 Prozent

Mikroplastik: Klein und gemein

Eine große Gefahr für die Unterwasserwelt (und letztlich auch für uns Menschen) geht von Kunststofffragmenten aus, die kleiner als fünf Millimeter sind. Dieses Mikroplastik macht 90 Prozent allen Meeresmülls aus. Es bindet Krankheitserreger, wird selbst von kleinsten Planktontieren aufgenommen und reichert sich dadurch massiv in der Nahrungskette an. Kleidungsstücke aus Kunstfasern (wie etwa Fleecepullover) sondern bei jedem Waschgang Tausende von Mikroplastikfragmenten ab – da ist Baumwolle besser. Auch in einigen Zahnpasta-Tuben, Duschgels und Peeling-Cremes sind winzige Kunststoffgranulate enthalten. Der "Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland" (BUND) hat in einem Einkaufsratgeber eine Liste solcher vermeidbaren Produktezusammengetragen.

Seife ohne Verpackung

Seifenspender sind super praktisch. Aber sie produzieren auch eine Menge Müll - vor allem dann, wenn nicht Nachfüllpackungen gekauft werden. Greifen Sie lieber wieder auf das gute alte Seifenstück zurück. Das gibt es mittlerweile in jedem Bioladen einzeln und unverpackt. Und in den betörendsten Duftnoten. Übrigens auch in der Variante für die Haare

In müllfreien Wellen surfen

Im Urlaub ans Meer? Die Surfer-Vereinigung "Surfrider Foundation Europe"setzt sich für den Schutz von Küsten und Ozeanen ein und organisiert weltweit "Beach-Clean-ups".

Den Engagierten helfen

Auch mit Spenden kann man Naturschutzorganisationen natürlich beim Engagement gegen Meeresmüll unterstützen. Der WWF etwa kämpft für ein weltweites Netzwerk zur Überwachung von Plastikmüll-Sündern, der NABU fördert in der Initiative "Fishing for Litter" lokale Fischer dabei, den in Netzen verhedderten Müll in die Häfen zurückzubringen und fachgerecht zu entsorgen. Und Greenpeace pocht auf schärfere Umweltgesetze zur Vermeidung von Fischerei- und Industriemüll im Meer

Mehr wissen

Die Organisationen "Plastic Oceans" und "5gyres" sammeln wissenschaftliche Fakten und unterstützen spezifische Umweltkampagnen zur Vermeidung von Meeresmüll. Das Umweltbundesamt und die Bundesregierung informieren auf ihren Internetseiten über politische Lösungsansätze - auch auf EU-Ebene.

Plastikfrei leben?

Gar nicht einfach. Über die sozialen Netzwerke aber finden Gruppen aus Menschen zusammen, die möglichst plastikfrei leben wollen. Zum Beispiel auf der Seite "Ich bin so plastikfrei".

Wie's funktionieren kann, wenn man es ernst meinst, beschreiben zum Beispiel die beiden Autorinnen Nadine Schubert und Anneliese Bunk in ihrem Buch "Besser leben ohne Plastik" sowie in dem gleichnamigen Blog

Quelle