Zwei sehr nervige Asiaten: Rassistische Reaktion von Restaurant-Manager sorgt für Empörung

07.04.2021 11:35

Was Angestellte eines beliebten Restaurants im australischen Brisbane auf eine Bestellung schrieben, sorgte in der Stadt für Empörung. Auch die Reaktion des Restaurantbesitzers: Der fand die Anmerkung offenbar witzig und teilte sie auch noch im Netz.

Das Restaurant und Café "Froth on Brunswick" in einem der beliebtesten Viertel von Brisbane ist seit Jahren eine viel frequentierte Anlaufstelle gerade für junge Menschen. Jetzt allerdings muss der Betreiber, Shay Hayston, darum kämpfen, dass das so bleibt. Denn der Ruf des Restaurants hat in den vergangenen Tagen extrem gelitten.

Der Grund war eine flapsige Bemerkung, die ein nicht namentlich bekanntes Mitglied des Service-Teams auf eine Bestellung schrieb: Darauf war die Bestellung – Fisch-Tacos und Toast mit Hühnchen und Avocado – vermerkt, darüber allerdings stand nicht etwa die Tischnummer, wie es sonst üblich ist, sondern "zwei sehr nervige Asiaten". Bei den Gästen soll es sich um ein junges Pärchen gehandelt haben. Womit die beiden den Mitarbeiter gegen sich aufgebracht hatten, ist nicht bekannt.

Statt Kritik vom Chef gab es Lach-Smileys

Diese Anmerkung, die von vielen Bewohnern der Stadt als klar rassistisch betrachtet wird, ist schlimm genug – und wirft zudem die Frage auf, wie im "Froth on Brunswick" abseits der Gasträume generell über die Kunden gesprochen wird. Aber hier ist die unschöne Geschichte noch nicht beendet: Der Restaurantbesitzer Shay Hayston fand die Bemerkung auf dem Bestellzettel offenbar so witzig, dass er sie abfotografierte und bei Snapchat teilte. Er kommentierte das Foto mit dem Satz "Oh mein Gott, ich liebe meine Mitarbeiter", dazu teilte er drei tränenlachende Emojis.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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Wie "Indy100" berichtet, sprach kurz darauf ein Mitglied des Serviceteams den Chef auf dessen fragwürdige Reaktion an und äußerte Kritik. Und auch bei den bisherigen Stammkunden machte sich Fassungslosigkeit breit. Ein Mann namens Alec Madara, der bisher gern dort eingekehrt war und sowohl den Chef als auch viele Mitarbeiter kannte, thematisierte das Posting auf seinem Instagram-Kanal. Er offenbarte, dass er Hayston zuvor direkt auf darauf angesprochen habe und auf taube Ohren gestoßen sei. Der Restaurantchef fand Madaras Kritik übertrieben und verstand nicht, im Unrecht zu sein.

Rassismus gegen asiatische Menschen ist nicht akzeptabel

"Ich möchte auf dieses Verhalten aufmerksam machen, weil es in Zeiten wie diesen komplett inakzeptabel ist, so über Kunden zu sprechen", schreibt Madara. "Jeder in einer Leitungsposition weiß das. Auf die Herkunft von jemandem hinzuweisen, nachdem man negativ über ihn gesprochen hat, ist hart an der Grenze, und viele würden es bereits Rassismus nennen. So etwas kann eine schlechte Meinung über, oder Rassismus gegen asiatische Menschen erzeugen. Es ist hierbei auch wichtig, sich der jüngsten Vorfälle bewusst zu sein, die Asiaten weltweit erleben mussten." Er spielt auf zahlreiche Fälle von rassistischen Angriffen und Beleidigungen von asiatisch aussehenden Menschen an, vor allem in den USA.

Der Mann aus Brisbane teilte schließlich auch Screenshots seines Nachrichtenverlaufes mit Shay Hayston. Während er den Restaurantchef sachlich und höflich auf sein Fehlverhalten hinweist, reagiert dieser emotional und scheint nicht einzusehen, dass er oder sein Mitarbeiter falsch gehandelt haben könnten. Er wirft Alec Madara vor, zu empfindlich zu sein und unnötigen Wirbel zu veranstalten.

Am Ende dann doch eine Entschuldigung

Zu einem Sinneswandel kam es beim Restaurantbetreiber erst, als er zu spüren bekam, dass Madara und der Mitarbeiter, der ihn angesprochen hatte, nicht die Einzigen waren, die die Aktion nicht lustig fanden. Screenshots von Haystons geschmacklosem Foto verbreiteten sich wie ein Lauffeuer im Internet, zahllose Stammkunden fühlten sich vor den Kopf gestoßen. Schließlich begriff der Chef, dass Rassismus auch dann Rassismus ist, wenn man es gar nicht so gemeint haben will. Er entschuldigte sich öffentlich: "Ich bin zutiefst betroffen und beschämt von meinen Handlungen, weil sie eigentlich gegen alles gehen, wofür ich stehe. Ich und mein Team werden es in Zukunft besser machen und sicherstellen, dass wir die Diversität und Inklusivität, die das Herz unseres Betriebs sind, sicherstellen."

 

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