Anders, als der Name es vermuten lässt, machen sich Brotkäfer nicht nur über Backwaren her. Erfahre hier, wie du den Vorratsschädling bekämpfen kannst.
Wenn du schon einmal einen Brotkäferbefall zu Hause hattest, weißt du, wie lästig und auch eklig die Vorratsschädlinge sein können. Brotkäfer sind nur etwa 3 Millimeter groß, legen in ihrer relativ kurzen Lebenszeit von durchschnittlich drei Wochen jedoch bis zu 100 Eier. Und die daraus schlüpfenden Larven haben großen Appetit! Erfahre hier, wie du den Brotkäfer bekämpfen kannst.
Sie machen sich über Backwaren, Gewürze, Suppenwürfel, Tee, Schokolade, Tiernahrung, Trockenfisch, Drogen, Hülsenfrüchte, Tabak, Leder oder Bucheinbände her. Die Larven des Brotkäfers kommen mit einem schier unendlichen Appetit daher, sodass sie in kurzer Zeit immensen Schaden nicht nur an den privaten Vorratsschränken, sondern auch an Bäckereien und Apotheken anrichten können. Im Sommer 2009 machte der Befall durch den Brotkäfer die Benutzung großer und wichtiger Teile des Augsburger Stadtarchivs unmöglich. In früheren Zeiten hat der Volksmund ihm den Namen „Bücherwurm“ gegeben.
Das musst du über den Brotkäfer wissen
Der Brotkäfer zählt zu den Kulturfolgern und ist in ganz Europa weit verbreitet. Er ist fast ausschließlich in menschlichen Siedlungen zu finden und bewohnt dort vor allem Gebäude sowie Verarbeitungsräume der Lebensmittelbranche. Da es der Brotkäfer gerne etwas wärmer mag, bevorzugt er beheizte Räume, und ist somit auch das ganze Jahr über aktiv.
Da die Brotkäfer gut fliegen können, gelangen sie vorwiegend durch geöffnete oder undichte Fenster ins Innere der Wohnung und können sich dort schnell verbreiten. Meist bemerkt man die Schädlinge nicht direkt, sondern erst den Schaden, den sie anrichten.
Die Käfer legen ihre Eier bevorzugt in Lebensmittel. Die daraus schlüpfenden Larven sind typische Allesfresser und mit ihrem großen Appetit können sie erheblichen Schaden anrichten.
Nicht nur, dass sie sich auch durch verschlossene Verpackungen nagen können, die Larven verunreinigen Lebensmittel durch Kot und Gespinstfäden. Auch wenn die Larven selbst keine Krankheiten übertragen, sollten die Lebensmittel nicht mehr verwendet und stattdessen entsorgt werden. Die ausgewachsenen Brotkäfer nehmen übrigens keine Nahrung auf.
So kannst du Brotkäfer bekämpfen
Wenn du den Brotkäfern ihre Nahrungsgrundlage nimmst, kannst du einem Befall vorbeugen. Du solltest daher Lebensmittel, die auf dem Speiseplan des Schädlings stehen, in festen Verpackungen, wie zum Beispiel in Gläsern oder verschließbaren Dosen, aufbewahren. Ein Fliegengitter am Fenster kann den Brotkäfer zusätzlich fernhalten.
Wenn du bereits Brotkäfer in deinen Lebensmitteln entdeckt hast, solltest du wie folgt vorgehen:
- Entsorge alle Lebensmittel, die direkt betroffen sind, sowie offene Verpackungen aus der direkten Umgebung.
- Potenziell befallene Lebensmittel kannst du über Nacht in die Tiefkühltruhe legen oder bei 60° in den Backofen geben, dadurch werden die Larven abgetötet.
- Reinige deinen Vorratsschrank gründlich und wische ihn feucht aus.
- Mehl, Zwieback und andere stärkehaltige Lebensmittel solltest du in verschließbare Gefäße umfüllen, durch die die Larven sich nicht durchnagen können.
- Kontrolliere deine Bücher auf einen Schädlingsbefall, auch sie können von Brotkäfern befallen sein.
- Sollten diese Maßnahmen keinen Erfolg zeigen, verwende Pheromonfallen gegen die Käfer. Die Fallen, die gegen Anobien (Nagerkäfer) entwickelt wurden, eignen sich auch im Kampf gegen den Brotkäfer.
- Du kannst auch Schlupfwespen einsetzen, die die Larven der Brotkäfer auffressen. Diese gibt es im Fachhandel oder im Internet.
Auch wenn von dem Brotkäfer oder seinen Larven keine gesundheitliche Gefahr ausgeht, will man die ekligen Schädlinge doch lieber nicht in seinen Lebensmitteln haben.
Und was denken Sie daran ?