Pestizide, die zum Schutz von Obst und Gemüse gegen verschiedene Schädlinge benutzt werden, können schlecht für die Gesundheit sein. Deshalb ist es wichtig, Lebensmittel vor dem Konsum sorgfältig zu reinigen.
Sofern wir nicht einen Gemüsegarten zu Hause haben oder alles auf einem Biomarkt kaufen, sind wir leider verschiedenen Chemikalien in unserem Obst und Gemüse ausgesetzt.
Die Schädlingsbekämpfungsmittel in Kombination mit Wachsen und Poliermitteln verleihen Gemüse oft ein fast künstliches Aussehen.
In diesem Artikel erklären wir dir, wie du diese äußerlich angewandten Mittel vor dem Essen erfolgreich entfernen kannst.
Was sind Pestizide und welche Effekte haben sie?
Bevor du lernst, wie du dein Gemüse und Obst wäschst und desinfizierst, ist es wichtig die Gründe zu verstehen.
Pestizide sind chemische oder biologische Produkte, die auf Obst und Gemüse gesprüht werden, um sie vor Insekten, Unkraut und Krankheiten zu schützen.
Sie scheinen notwendig, obwohl viele dieser Schädlingsbekämpfungsmittel für den Menschen ausgesprochen giftige Stoffe enthalten, wie zum Beispiel im Fall von Organphosphaten, welche im Ackerbau in den Vereinigten Staaten benutzt werden.
Pestizide werden auch verwendet im Anbau von Getreidesorten wie Weizen, Reis und Kanola, genauso für Blumen, Baumwolle und Gras.
Der Mensch ist diesen Stoffen hauptsächlich durch den Konsum von „gespritzten“ Lebensmitteln ausgesetzt. An zweiter Stelle steht das Essen von Tieren, die mit „geschützten“ Lebensmitteln gefüttert werden.
Ein weiterer Kontaktpunkt mit Pestiziden können das Wohnen in der Nähe von gespritzten Feldern oder die Arbeit auf denselben sein.
Die Mengen von Chemikalien, die schlussendlich in den Haushalten ankommen, sind sehr gering, weshalb es schwierig ist zu wissen, welche Folgen sie haben.
Bekannt sind jedoch Symptome von Vergiftungen:
- Übelkeit
- Bauchschmerzen
- Durchfall
- Schwindel
- Besinnungslosigkeit
- Verwirrungszustände
- Gedächtnisstörungen
- Atemprobleme
- Hautkrankheiten
- Fehlgeburten
- Krebs
- Morbus Parkinson
- Missbildungen bei Neugeborenen
- Aufmerksamkeitsdefizit mit/ohne Hyperaktivität bei Kindern
Am stärksten betroffen von Nebenwirkungen der Pestizide und Spritzmittel sind:
- Föten
- Babies
- Kinder
- Jugendliche
- schwangere und stillende Frauen
- fruchtbare Frauen
Die „schmutzigen Zwölf“: Die Produkte mit den meisten Pestiziden
Im Leitfaden für von Pestiziden belastetes Obst und Gemüse gibt es eine Liste mit Produkten, die größere Mengen der giftigen Chemikalien enthalten.
Die Environmental Working Group (Leiter dieser Untersuchung) empfiehlt den Kauf folgender Obst- und Gemüsesorten zu vermeiden, wenn sie nicht ökologisch angebaut sind.
- Apfel
- Sellerie
- Paprika
- Pfirsich
- Nektarine
- Erdbeere
- Traube
- Spinat
- Salat
- Gurke
- Heidelbeere
- Kartoffel
Als ob das noch nicht genug wäre, empfiehlt die Organisation den Konsum von Bohnen und Kohlgemüse zu reduzieren.
Dem gegenüber stehen Lebensmittel, die weniger pestizidbelastet und deshalb besser für den Konsum geeignet sind.
- Zwiebel
- Zuckermais
- Ananas
- Avocado
- Erbsen
- Spargel
- Mango
- Aubergine
- Kiwi
- Honigmelone
- Grapefruit
- Wassermelone
- Champignons
Wie reinigt man Lebensmittel von Pestiziden und Spritzmitteln?
Vielleicht ist dir auf einem Markt oder in einem Laden schon einmal eine „Spezialseife“ zur Desinfektion von Gemüse und Obst begegnet. Bisher ist die Wirksamkeit dieser Seifen noch nicht nachgewiesen.
Der effizienteste Weg, Erde und Keime von Gemüse zu entfernen ist das Waschen mit sauberem Wasser.
Die Lebensmittel unter dem laufenden Wasserhahn zu waschen, ist wirkungsvoller als sie in Wasser einzuweichen.
Eine Bürste mit kräftigen Borsten zu verwenden ist auch eine gute Idee. Wenn die Schale jedoch mit einer Form von „Schutzwachs“ behandelt wurde, ist es nicht möglich dieses mit Wasser und Bürste zu entfernen.
Weiterhin zu bedenken sind Paraffine, mit denen Obst und Gemüse wie Tomaten und Äpfel behandelt werden, damit sie schöner aussehen.
Diese neuen Stoffe sind keine Pestizide, sondern sorgen für eine glänzend polierte Oberfläche. Sie lassen sich nicht mit Wasser entfernen, weshalb wir sie zusammen mit dem Lebensmittel konsumieren.
Benutze niemals Seife, um deine Teller zu waschen oder Desinfektionsmittel zur Behandlung von Obst und Gemüse. Nicht einmal Lauge ist empfehlenswert. Manche Personen empfehlen folgende Rezepte:
Desinfektionsmittel aus Essig, Natron und Zitrone
Direkt wenn du vom Einkaufen nach Hause kommst, kannst du deine Lebensmittel waschen, bevor du sie in den Kühlschrank oder wo immer ihr Platz auch sein mag legst. Das folgende Rezept ist sehr simpel und effizient:
Zutaten
- ¼ Tasse Apfel- oder Weißweinessig (62 ml)
- 1 Tasse Wasser (250 ml)
- Der Saft von einer Zitrone
- 2 Esslöffel Natron (20 g)
Zubereitung
- Mische Essig und Wasser in einer Sprühflasche.
- Mische das Natron und zum Schluss den frisch gepressten Zitronensaft dazu.
- Verschließe den Deckel und schüttele alles gut durch.
- Sprühe die Lösung einfach auf Obst und Gemüse und putze dieses mit einer Bürste.
Desinfektionsmittel aus Pampelmuse, Essig und Natron
Eine weitere nützliche Möglichkeit, um dein Gemüse direkt nach dem Einkauf zu reinigen.
Zutaten:
- 20 Gramm ätherisches Pampelmusenöl (Grapefruit)
- 1 Tasse Wasser (250 ml)
- 1 Esslöffel Natron (10 g)
- 1 Tasse Weißweinessig (250 ml)
Zubereitung:
- Mische Wasser und Essig in einer Sprühflasche.
- Füge Natron und anschließend das Öl hinzu. Ätherische Öle kannst du im Naturkostladen finden.
- Alles mit verschlossenem Deckel schütteln und schon ist es fertig zum Gebrauch.
Desinfektionsmittel aus Essig und Zitrone
Diese Rezept enthält weniger Zutaten, ist aber trotzdem genauso wirkungsvoll. Es eignet sich besonders für Momente, in denen wir nicht viel Zeit haben.
Zutaten:
- 1 Tasse Essig (250 ml)
- 1 Esslöffel Zitronensaft (10 ml)
- 1 Tasse Wasser (250 ml)
Zubereitung
- Mische Wasser und Essig in einer Sprühflasche
- Schüttle die Mischung gut durch und füge Zitronensaft hinzu.
- Schüttle alles mit verschlossenem Deckel. Du kannst das Mittel sofort benutzen und anschließend im Kühlschrank aufbewahren.
Und was denken Sie daran ?