In Deutschland sind 2,8 Millionen Kinder direkt von Armut betroffen. RTL2 begleitet diese Kinder in „Armes Deutschland – Deine Kinder“ und gibt Einblicke in verwahrloste Wohnungen und in ein Leben, welches sich keiner wünscht. Und so geht es auch der elfjährigen Laura.
Es ist das reinste Chaos. Kleidung ist auf dem Boden verstreut, es ist dreckig, sogar tote Tiere liegen herum. Und keiner scheint sich darum zu kümmern. „Ich schäme mich“, sagt die elfjährige Laura, die mit sechs von ihren acht Geschwistern und ihren Eltern in einem 190 Quadratmetern großen Messie-Haus lebt. „Ich finde, Kinder sollten nicht so leben wie ich zuhause“, sagt Laura in die Kamera, „weil sie dann bestimmt auch so unglücklich sind.“
„Ich habe Schuldgefühle.“
Es ist ein Trauerspiel und die Eltern scheinen nicht viel dagegen tun zu können oder zu wollen. „Ich habe Schuldgefühle“, gesteht Andrea, die Mutter von Laura. Falsch gemacht habe sie aber nichts, glaubt die 53-Jährige. Dennoch beschreibt sie den Zustand des Hauses als „katastrophal“. Wohl würde sie sich auch nicht fühlen, doch daran ändern könne sie nichts. Sie habe Herzprobleme und Asthma und könne deswegen nicht so lange stehen, zum Putzen reiche es also auch nicht. Jedoch schafft es die 53-Jährige durchweg zu rauchen. „Ich würde alles gerne anders machen. Aber es ist ja nicht zu ändern, geht halt nicht. Es ist einfach ein tiefes Loch. Ein tiefes Loch, in das du fällst und kommst einfach nicht an.“
„Es sieht aus als wäre Krieg gewesen.“
Währenddessen laden ihre Kinder nicht mal Freunde ein – oder zumindest nur die, die sie schon kennen. Das 190-Quadratmeter-Haus sei zu abschreckend. Lauras Vater arbeitet als Lackierer, bekommt damit jedoch allein nicht genug zusammen. Also bezieht die Familie Hartz IV. Mit allen Ausgaben bleibt der Familie am Ende 3,80 pro Kopf. Und trotz der Größe des Hauses reicht auch der Platz nicht. Wenn Lauras ältere Schwester kommt, bringt sie ihren Lebensgefährten und ihr Kind mit. Dann muss sich Laura ein Zimmer mit ihnen teilen. „Deswegen sieht es hier aus, als wäre Krieg gewesen“, sagt die Elfjährige, während sie in ihrem Zimmer steht, in dem jeder Zentimeter Boden von einer Schicht aus Kleidung, Müll und vollen Windeln bedeckt ist.
Und was denken Sie daran ?