Das Coronavirus breitet sich weiter aus. Robert Koch-Institut meldete am 16. April 130.450 Infizierte in Deutschland. Das entspricht 2.866 mehr als am Vortag. Das Virus verbreitet sich also weiter, wenn auch vorsichtige Schätzungen von einer Verlangsamung der Ausbreitung ausgehen. Vor allem der enge Kontakt mit Menschen birgt die Gefahr einer Ansteckung, aber auch Türklinken und Oberflächen. Aber wie hängen eigentlich die Temperaturen mit der Ausbreitung zusammen? Könnte sich der Sommer positiv auswirken und den Virus eindämmen? Handy desinfizieren: So reinigst du dein Smartphone richtig Im Winter sind wir wesentlich anfälliger für Viren. Unsere Schleimhäute trocknen schneller aus, wir halten uns häufiger in engen Räumen mit zum Teil vielen Menschen auf. Dadurch können sich die Krankheitserreger besser verteilen. Daher sollten wir zu Hause auch regelmäßig lüften. Allerdings sinkt so die relative Luftfeuchtigkeit und die Viren können in der trockenen Luft "hängenbleiben". Kalt und trocken - diese Bedingungen begünstigen Viren. Bei feuchter Luft hingegen fallen die Viren hingegen schneller zu Boden. Sie werden außerdem durch warme Temperaturen geschwächt - zumindest ist das bei der Grippe der Fall. Bisher wurde deshalb vielfach angenommen, dass mit den steigenden Tempereaturen im Frühling und im Sommer automatisch ein Rückgang der Infizierungen durch das Coronavirus zu erwarten sei. Auch Charité-Virologe Christian Drosten ging davon aus, dass "die Wärme im Sommer, UV-Strahlen und die Tatsache, dass Leute vermehrt draußen sind und sich weniger aneinander infizieren können" helfe, Covid-19 einzudämmen. Der Virologe Alexander Kekulé zeigte sich im Gespräch mit Deutschlandfunk ebenfalls optimistisch: "Es könnte sein, dass uns der Sommer hilft." Tatsache ist jedoch: Auch in wärmeren Ländern mit höherer Luftfeuchtigkeit hat sich das Virus ausgebreitet. Das sagt auch die Weltgesundheitsorganisation WHO. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung schreibt zudem: "Das Virus kann in allen Regionen der Erde übertragen werden. Weder Klima, noch Wetter haben einen erkennbaren Einfluss auf das Virus." Laut "Focus" zeigen neueste Forschungen der Biogeographen um Miguel Araújo vom naturwissenschaftlichen Nationalmuseum in Madrid und Babak Naimi von der portugiesischen Universität in Évora, dass sich das Virus bei neun Grad Celsius am besten überträgt. Vor allem für Europa bedeutet das, dass sich das Virus auch in den kommenden Monaten weiter ungehindert ausbreiten kann. Die Tropen, Länder der Südhalbkugel und der afrikanische Kontinent könnten basierend auf diesen Forschungen hingegen klar im Vorteil sein und von der Corona-Pandemie weitestgehend verschont bleiben. Letztendlich wird jedoch erst die Zeit zeigen, wie sich das Virus tatsächlich verhält. Auch in Bezug auf den Zusammenhang der Pandemie mit dem Wetter und den steigenden Temperaturen gilt, dass Forschungen zwar Prognosen und Vermutungen unterstützen können, aber aufgrund der Neuartigkeit von Sars-CoV-2 kann letztlich nicht mit Sicherheit vorhergesagt werden, wie sich die Verbreitung des bisher unbekannten Coronavirus entwickelt.Inhalt
Ist die Corona-Ausbreitung im Sommer geringer?
Wetter: Corona auch in warmen Ländern
Coronavirus: Setzen wir unsere Hoffnungen umsonst auf warme Temperaturen im Sommer?
Und was denken Sie daran ?