Sarafina (7), Karl Ruprecht (6) und José (7, v.l) in ihrem Nest im Magdeburger Zoo
Im Magdeburger Zoo haben drei Brillen-Pinguine aus der Not eine Tugend gemacht. Obwohl ein lesbisches Pinguin-Pärchen mehrfach versucht hatte, Nachwuchs auszubrüten, wollte sich trotz intensiver Muttergefühle kein Erfolg einstellen. Doch zu ihrem Glück gab es da noch Nachbar Karl Ruprecht, der dem Pärchen in der Stunde der Not zu Hilfe eilte.
Seit sich Sarafina (7) und José (7) 2016 unsterblich ineinander verliebt hatten, versuchte das unzertrennliche Paar erfolglos Eier zu bebrüten. Selbst der mehrmalige Versuch, die Bruthöhle zu wechseln, ein völlig untypisches Verhalten für Pinguine, brachte nicht den gewünschten Durchbruch.
In Bremerhaven hatte Im März 2009 zwei homosexuelle Humboldt Pinguine ein Ei ausgebrütet und zogen das Küken gemeinsam groß
Doch ein Unglück in der Nachbarschaft sollte alles ändern. Nachdem Nachbar Karl Ruprecht im März 2018 seine geliebte Agatha verloren hatte, beobachteten Pfleger, wie der dem Pärchen zum erste Mal zu Hilfe eilte. Nur zwei Wochen nach Agathas Tod, schlüpfte der Witwer in das Nest von José. Ein Nachbarschaftsbesuch mit Folgen. Denn obwohl Pinguine eigentlich monogam leben, schien das Pärchen verstanden zu haben, dass es ohne männliche Unterstützung nicht klappt. Die Pinguin-Dame legte kurz danach zwei Eier und Freundin Sarafina gleich noch ein zusätzliches Ei in das Nest.
Obwohl die Küken das Schlüpfen im Mai 2018 nicht überlebten, gab das Dreiergespann nicht auf. Bereits zwei Mal sind sie seitdem Eltern geworden und am 16. November soll es nun wieder so weit sein – dann erwartet der Zoo das Schlüpfen neuer Küken.
Drei Eier liegen aktuell im Nest. Sollten alle Küken überleben, muss mindestens eines von Hand aufgezogen werden, denn für alle ist nicht genug Platz. Welcher Nachwuchs zu welcher Mutter gehört, ist aktuell nicht bekannt, dass kann dann nur durch einen DNA-Test ermittelt werden.
José und Sarafina sind übrigens nicht das erste homosexuelle Paar im Pinguinhaus in Magdeburg. „Wir hatten auch schon mal ein schwules Pärchen“, berichtete Tierpflegerin Susann Paelecke gegenüber der Presse. „Die hatten wir auseinandergerissen. Das wollten wir mit den zwei Mädels nicht mehr machen.“
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