Es bricht James Ray das Herz, zusehen zu müssen, wie das Lächeln seiner geliebten Frau Melinda jeden Tag schwächer wird. Die 35-Jährige und Mutter seiner drei Kinder leidet an einer genetischen Krankheit, die ihre Leber angreift.
Um zu überleben, braucht die US-Amerikanerin aus Aurora (Colorado) dringend ein Spenderorgan. Doch es findet sich einfach kein passender Spender für Melinda und die Zeit rennt ihr davon: „Ein Kandidat nach dem anderen schied aus, ihre Symptome wurden schlimmer und die Tage härter“, erinnert sich ihr Ehemann.
In seiner Verzweiflung wendet sich James an die Internetgemeinde. Über einen Facebook-Post hofft der Vater, endlich den richtigen Organspender für seine todkranke Frau zu finden. Auf diese Weise erfährt auch eine Freundin von Melindas Schwester vom Schicksal der Familie. Sie erzählt ihrem Mann Jeff Bramstedt von Melindas Spendersuche. Und der Fallschirmspringlehrer verkündet ohne Zögern: „Ich würde es tun.“
Und wie durch ein Wunder entpuppt sich der 47-Jährige aus San Diego als passender Spender! Ohne die fast 2000 Kilometer entfernt lebende fremde Frau ein einziges Mal getroffen zu haben, stimmt der Familienvater der riskanten Operation zu. „Ich bin ein Macher-Typ“, erklärt Jeff, der auch als Stuntman arbeitet. „Man verändert damit das Leben eines Menschen. Es könnte den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten.“
Die Leber ist das einzige Organ, das sich selbst regenerieren kann. Umso entschlossener ist Jeff, einen Großteil seiner Leber zu spenden, damit Melinda leben kann. 60 Prozent von Jeffs Leber werden der dreifachen Mutter in einer komplizierten, fast 10 Stunden dauernden Operation transplantiert. Der Eingriff rettet Melinda das Leben - und macht aus ehemalig fremden Menschen eine Familie: „Ich fühle mich, als hätte ich eine kleine Schwester bekommen“, sagt Jeff wenige Wochen nach dem Eingriff. „Wir teilen nun dieselbe DNA.“
Noch vor wenigen Monaten hätte die 35-Jährige nicht gedacht, dass sie das neue Jahr noch erleben würde, dass sie ihre Kinder aufwachsen sehen und an der Seite ihres Mannes alt werden könnte. Jeff hat ihr mit seiner selbstlosen Tat wieder Hoffnung und vor allen Dingen Leben geschenkt. Dafür werden Melinda und ihre Familie ihm für immer dankbar sein. „Dass jemand sein Leben riskiert, um meines zu retten, bedeutet mir alles“, sagt die Mutter unter Glückstränen. Es sind solche großherzigen Menschen wie Jeff, die einem den Glauben an das Gute im Menschen zurückgeben.
Und was denken Sie daran ?