Seid immer in
der Stimmung!

Für einen Jugendlichen kann die Teenagerzeit ziemlich schwer und anstrengend sein, aber die Tatsache, dass man eine sexuelle Orientierung hat, die von den auferlegten „Standards“ abweicht, macht alles noch zermürbender. Sich vor den eigenen Freunden als schwul zu outen ist nicht einfach, ganz zu schweigen von vor den eigenen Angehörigen! Ein 15-jähriger Junge, dessen Namen wir aus Gründen der Privatsphäre nicht kennen, hatte endlich den Mut gefunden, seine sexuelle Orientierung deutlich zu machen, indem er seinen Eltern mitteilte, dass er schwul war. Der Vater hat es leider nicht gut aufgenommen und den jungen Mann zur Antwort aus

Wie sollte man auf das Outing des eigenen Kindes reagieren? Man könnte sagen, dass dieser Vater in der Hinsicht alles falsch gemacht hat, indem er die Unsicherheit des Jungen missbrauchte und sich als intoleranten Vater erster Güte erwies. Nachdem er aus dem Haus gejagt wurde, rief der junge Mann sofort seine Mutter an und erzählte ihr, was passiert war. Die Mutter, die auf der Arbeit war, geriet vollkommen in Rage und betonte die Boshaftigkeit ihres nun Exmannes in jenen Umständen: „Er hat darauf gewartet, dass ich nicht zu Hause war, um ihn fortzujagen!“ Sie erinnert sich, an jenem Tag früher Feierabend gemacht zu haben und in Eile nach Hause zurückgekehrt zu sein. Dort fand sie ihren Sohn auf dem Bürgersteig sitzend vor, neben sich seine Kleider und seine Sachen. Er war in Tränen aufgelöst und vom Vorgefallenen erschüttert: Ihr Ehemann hatte sich als intoleranter und homophober Mensch erwiesen. Als würde das nicht reichen, hat der Mann auch zugegeben, sie mehrmals mit einer anderen Frau betrogen zu haben – der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht und die Frau dazu bewegt hat, endgültig die Scheidung zu verlangen.

Aufgebracht fragte sie ihren Mann, wer das Geld nach Hause brachte und die Rechnungen zahlte; dann forderte sie ihn dazu auf, für immer das Haus zu verlassen. Angesichts der Drohungen begann der Mann zu jammern und bat seine Frau darum, bleiben zu dürfen. Aber sie hatte bereits eine Entscheidung getroffen: Dieser Mann war definitiv nicht der, den sie vor so vielen Jahren geheiratet und zu lieben geglaubt hatte! Bevor sie ihn das Haus verlassen ließ, begaben sich Mutter und Sohn in ein Hotelzimmer, aus dem die Frau die Geschichte auf Reddit veröffentlichen konnte. Ein Post, der, wie ihr es euch vorstellen könnt, sehr bald viral ging. Sie hat das Outing ihres Sohnes ganz anders aufgenommen: Sie hat ihn beschwichtigt, indem sie ihm sagte, dass sie alles tun würde, nur damit er sich geliebt fühlt. Ein Ansatz, der sich vollkommen von dem des Vaters unterscheidet und der eine wichtige Wahrheit unterstreicht: Homophobie ist nie der richtige Weg.