Der Frankfurter Abdullah Z. möchte ein Hallenbad bauen, das nur für Muslime zugänglich ist. Vertreter der Stadt Frankfurt sehen das Vorhaben skeptisch.
Abdullah Z. möchte ein Hallenbad in seiner Heimatstadt Frankfurt bauen. Eines für strenggläubige und konservative Muslime. Die Stadtverwaltung reagiert bisher ablehnend darauf.
"Ich habe Marktforschung gemacht und sage: 'Ein Bad für strenge Moslems ist eine Marktlücke. Das gibt es noch nicht. Es ist das erste solche Bad.'", wie Z. der "Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen" (HNA) im Interview sagte, die zuerst über das Vorhaben berichtet hatte.
Ihm gehe es besonders um die Kinder. "Muslimische Eltern haben ein Problem, wenn die Kinder der Klasse gemeinsam Schwimmunterricht haben", sagte Z. der "HNA", denn die meisten Eltern würden verlangen, dass Mädchen und Jungen nur getrennt schwimmen dürfen. "Wir könnten und wollen in unserem Bad Schwimmunterricht für muslimische Mädchen anbieten und suchen die Zusammenarbeit mit dem Schulamt“, sagte Z.
Frankfurter Dezernat reagiert skeptisch
Doch seine Pläne könnten dafür sorgen, dass dadurch muslimische Kinder möglicherweise von anderen ausgrenzt werden. Ein Schwimmbad nur für Muslime wecke den Verdacht der Separation. Dem entgegnet Z. laut "HNA", dass genau das Gegenteil zuträfe: "Es ist doch egal, der eine geht freitags in die Moschee, der andere samstags in die Synagoge, der dritte sonntags in den Gottesdienst. Wir haben doch viel gemeinsam." Jeder hätte Anspruch auf die Akzeptanz spezifischer Bedürfnisse. Es sei gewissermaßen die Vollendung der Integration, wenn eine Gruppe sich nicht mehr dafür entschuldigen müsse, wenn sie bestimmte Dinge anders regele als die anderen, sagt Z. der "HNA". Für strenge Muslime sei das Zeigen des Körpers in den Schwimmbädern eben ein Problem.
Das Dezernat für Bildung und Integration in Frankfurt reagiert jedoch skeptisch auf Z.s Pläne: "Bis jetzt gibt es nichts, was dafür spricht, die Pflichtveranstaltung Schwimmunterricht anders als im Klassenverband abhalten zu lassen", zitiert "HNA" den zuständigen Referenten.
Z. jedoch glaubt, dass seitens der Schulbehörden womöglich noch nicht genug Problembewusstsein für die Gewissensprobleme strenggläubiger Muslime in dieser Frage bestehe und hält an seinem Vorhaben fest. Als nächsten Schritt gehe es um die Finanzierung eines tauglichen Grundstücks, welches er mit bis zu drei Millionen Euro veranschlagt.
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