Ihr Köpfchen ist ganz blutig, dort, wo Stacheln waren, sind tiefe Wunden… Die süße Igel-Dame wurde fast skalpiert – von einem Mähroboter! Eine Familie fand das schwer verletzte Tier in der Bonner Nordstadt und brachte es sofort zu Tierarzt Dr. Ansgar Waldmann (48).
Für einen anderen Igel kam jedoch jede Hilfe zu spät.
Anderem Igel in Bonn fehlten Nasenrücken und Augen
Diesen hatten die rotierenden Messer eines Mähroboter weiter unten erwischt. „Der Nasenrücken und die Augen waren weg“, erzählt Waldmann. „Der kleine Kerl war nicht mehr zu retten. Wir mussten ihn einschläfern.“
Igel-Dame hatte Glück
Die Igel-Dame hingegen hatte Glück. Der Tierarzt versorgte ihre schlimmen Verletzungen erfolgreich. Sie bekam Antibiotika, wurde aufgepäppelt und konnte vor kurzem wieder ausgewildert werden.
Tierarzt aus Bonn appelliert an Mähroboter-Besitzer
„Lassen Sie Ihren Roboter nicht nachts laufen“, appelliert Dr. Ansgar Waldmann. „Igel laufen nicht weg, sondern rollen sich ein und das ist oft ihr Todesurteil.“
Meistens würden die Mähroboter nicht bremsen oder ausweichen, wie es so schön in der Beschreibung stünde, behauptet er. „Sonst hätten wir diese Verletzungen nicht. Helfen Sie uns, die Bonner Igel zu retten!“
Ingenieur meldete sich bei Bonner Tierarzt
Der Mediziner hatte auf Facebookvon den beiden stacheligen Opfern, die innerhalb kurzer Zeit in seine Praxis gebracht worden waren, berichtet. Daraufhin meldete sich ein Ingenieur einer Mähroboter-Firma bei ihm.
„Er wollte genau wissen, welche Verletzungen die Igel hatten“, erklärt Waldmann. „Seine Firma arbeitet daran, das Problem zu beheben.“
Einige Modelle stoppten selbst vor krabbelndem Kind nicht
Für die Besitzer sind Mähroboter äußerst bequem. Ohne, dass sie einen Finger krümmen müssen, verpasst der vollautomatische Gartenhelfer Rasenflächen den perfekten Schnitt. Weil die Geräte nicht unbeaufsichtigt im Beisein von Kindern und Haustieren laufen dürfen, haben viele Besitzer ihren Mähroboter nachts in Betrieb. So können die zur Gefahr für nachtaktive Tiere werden. Bei einem Test von Stiftung Warentest2018 stoppten zwei Modelle selbst vor einem krabbelnden Kind nicht.
Dass Igel, die in Kontakt mit Mährobotern gekommen sind, in seine Praxis eingeliefert werden, käme nicht häufig, aber regelmäßig vor, so Dr. Ansgar Waldmann weiter. „Je, nachdem wie schnell sie gebracht werden, können wir den Tieren gut helfen“, erklärt er.
Dieser Artikel wurde verfasst von Iris Klingelhöfer
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