Nach einem illegalen Welpentransport, der am Grenzübergang Waidhaus auf der A6 gestoppt wurde, geht es den fünf beschlagnahmten Hunde-Babys den Umständen entsprechend gut. Zuvor hatten die Tiere mit Durchfall gekämpft. Gegen den Fahrer ermittelt nun die Polizei.
- Fünf Tage nach illegalem Welpentransport auf A6 geht es den fünf Hunde-Babys gut (Stand: 03.06.2019).
- Am Grenzübergang Waidhaus (Anschlussstelle Vohenstrauß) stoppte die Polizeiin der Nacht auf Mittwoch (29.05.2019) einen Transport aus Ungarn.
- Die Tiere litten nach ihrer Befreiung unter starkem Durchfall.
- Tierschutzvereine in Franken, wie das Tierheim Nürnberg, kämpfen regelmäßig mit den Folgen aus illegalen Hundetransporten.
Der Anblick zerreißt jedem Tierfreund das Herz: In zwei kleinen Transportboxen sollten fünf kleine Hunde über die A6 gekarrt werden. Den illegalen Welpentransport aus Ungarn stoppte die Polizei in der Nacht auf Mittwoch, 29.05.2019, am Grenzübergang Waidhaus auf der A 6, erklärt der Deutsche Tierschutzbund. Die Beamten beschlagnahmten die Tiere an der Anschlussstelle Vohenstrauß und kümmerten sich fürsorglich um die kleinen Golden Retriever.
Improvisiertes Hundegehege: Polizisten basteln liebevoll Hundeleinen
Die Beamten der Bundespolizeiinspektion Waidhausbrachten die fünf Welpen auf die Wache. In der Wartungshalle bauten sie ein kleines Gehege aus Tischen und Tüchern, berichtet Sprecher Johann Miesbeck inFranken.de.
Leider muss sich die Polizeiinspektion regelmäßig um Tiere aus illegalen Transporten kümmern. Daher stand bereits das Welpenfutter für die kleinen Golden Retriever bereit.
Polizeianwärter kümmerten mit einer besonders süßen Aktion um die Hunde-Babys. Aus Absperrbändern bastelten sie Hundeleinen und führten die Welpen aus.
Am Mittag wurden die Tiere abgeholt. Der Deutsche Tierschutzbund Landesverband Bayern hatte noch in der Nacht die Verteilung der Welpen auf verschiedene Tierheime koordiniert. Wo die Welpen genau untergebracht sind, kann aus Sicherheitsgründen noch nicht bekannt gegeben werden.Welpen auf Tierheime verteilt: Wie geht es Hunden heute?
Fünf Tage später geht es ihnen aber besser, berichtet das lokale Veterinäramt (Kreis Neustadt an der Waldnaab)inFranken.de. Direkt nach dem Transport hatten die Tiere unter starkem Durchfall gelitten, erklärt Lea Schmitz als Sprecherin des Deutschen Tierschutzbundes. Die Hunde-Babys sind erst acht Wochen alt.
Gegen den Fahrer des Transports, einen 64-jährigen Mann, ermittelt nun die Polizei. Die Tiere waren nicht auf Tollwut geimpft und hätten nicht nach Deutschland importiert werden dürfen. Die Polizei spricht von einem illegalen Welpentransport.Illegaler Welpentransport: Tiere nicht geimpft
"Der Handel mit Welpen boomt. Die Nachfrage nach süßen, billigen Hunden ist nach wie vor da und kurbelt das Geschäft an", weiß Lisa Hoth, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund. "Die Leidtragenden sind die Welpen, die viel zu früh von ihren Müttern getrennt werden und meist unter Krankheiten leiden."
Die Tiere gehören nach wie vor ihrem ursprünglichen Eigentümer. "In solchen Fällen können die Tierheime die Welpen erst vermitteln, wenn dieser sein Eigentum abtritt", so Andreas Brucker vom Deutschen Tierschutzbund Landesverband Bayern. "Tut er dies nicht, muss der Eigentümer jedoch mit hohen Kosten für die Versorgung und Behandlung der Tiere rechnen."Können Hunde-Babys adoptiert werden?
Polizei stoppt weiteren Hundetransport in Bad Reichenhall
In den Tierheimen in Franken landen regelmäßig Welpen aus illegalen Transporten.
Fast zeitgleich zum Transport auf der A6 gab es einen Fall in Oberbayern: Die Polizei stoppte in Bad Reichenhall einen Transport aus der Ukraine mit sechs Beaglewelpen.
Alle sechs Tiere befinden sich jetzt in der Obhut von Tierschutzvereinen, die bei der Notunterbringung für die Behörden eingesprungen sind und die Welpen jetzt liebevoll versorgen, erklärt der Deutsche Tierschutzbund.
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