In diesem Jahr dürfen sich die Kinder einer Erfurter Kita nicht verkleiden. Wie die Erzieher des "Campus-Kinderland" in einem Elternbrief bekannt gaben, würden Kostüme die Fixierung auf bestimmte Stereotype verstärken. Mitgebrachte Verkleidungen müssten deshalb im Fach des Kindes bleiben.
"Und, als was gehst du?" Auf den Spaß, sich an Fasching zu verkleiden und in Indianer, Polizisten oder Prinzessinen zu verwandeln, müssen Kinder einer Erfurter Kita in diesem Jahr verzichten - die Erzieher haben Faschingskostüme verboten.
Die Kindertagesstätte "Campus-Kinderland", die vom Studentenwerk Thüringen betrieben wird, gab in einem Elternbrief bekannt, damit "kultursensible Pädagogik" zu demonstrieren.
Wie das Portal "Thüringen24.de" berichtet, habe es im vergangen Jahr ein Indianerfest in der Erfurter Kita gegeben. Dieses war im Nachhinein in große Kritik geraten - wegen der verwendeten Stereotype.
"Für Kinder ist Fasching ein Anliegen, sich in jemanden zu verwandeln, den sie als Held sehen, oder in eine Person, die sie selbst gerne sein möchten“, schreiben die Erzieher in ihrem Elternbrief. Man erkenne beim Verkleiden, "dass man Stereotype braucht, um die Komplexität der Welt zu reduzieren." Dennoch wolle man die Kinder darauf aufmerksame machen und sensibilisieren, dass Stereotype "für die betroffenen schmerzhaft, zum Teil sogar entwürdigend sein können."
Keine Verkleidung: Kostüme müssen im Fach des Kindes bleiben
Hinzu komme, dass viele Menschen in Deutschland mit dem Treiben an Karneval überfordert seien und den Feierlichkeiten nichts abgewinnen könnten. Das Studentwerk Thüringen fürchtet außerdem, dass viele Kinder während der Faschingsfeierlichkeiten Angst vor den verkleideten Personen hätten.
"Daher entscheiden die einzelnen Kindertageseinrichtungen des Studierendenwerks in Absprache mit der Elternschaft, ob und wie Fasching gefeiert wird." Im Vordergrund diese absprachen habe der kultursensible Umgang miteinander gestanden, erklären die Erzieher in ihrem Schreiben an die Eltern.
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