Auch kriminelle Strukturen sind von Corona stark betroffen. Allerdings hat sich das Geschäft der organisierten Kriminalität auf den Medizinbereich verlagert, warnt Interpol.
Die internationale Polizeiorganisation Interpol warnt vor einer weltweiten Welle der Kriminalität rund um die Corona-Pandemie. Die Behörde sieht eine steigende Gefahr für die Corona-Impfstoffe. So befürchtet Jürgen Stock, Generalsekretär der Polizeiorganisation, Diebstähle, Lagereinbrüche und Überfälle auf Impfstoff-Transporte. Denn, so Stock gegenüber der „Wirtschaftswoche“: „Der Impfstoff ist das flüssige Gold 2021. Er ist das Wertvollste, was im kommenden Jahr zu verteilen ist.“ Die kommende Kriminalitätswelle bezeichnet er als eine „Parallel-Pandemie des Verbrechens“.
Gefahr durch Panscherei, Fälschungen und Internetangebote
Schon zu Beginn der Pandemie zeigte sich, wie schnell die organisierte Kriminalität umstellt, sobald ihre eigentlichen Geschäftsbereiche eingeschränkt werden. Laut Interpol verlagerte man sein Geschäft sehr schnell auf angebliche Anti-Virenmedizin, minderwertige Schutzmasken und gefälschte Desinfektionsmittel. Außerdem schlug die Polizeibehörde auch wegen krimineller Aktivitäten wie „Fälschung, Diebstahl und illegaler Werbung für Covid-19- und Grippeimpfstoffe“ Alarm. Zudem verlagerte sich das Geschäft sehr stark ins Internet. Die Interpol-Abteilung für Cyberkriminalität vermerkte mehr als 3.000 Internetseiten, auf denen illegale Medikamente und medizinische Geräte und Medizinbedarf angeboten wurden. Rund 1.700 der Internetseiten enthielten zudem Bedrohungen wie Malware oder Phishing-Angebote, um Daten der Nutzer wie etwa Kreditkartennummern zu ergattern.
Auch Angriffe auf Regierungsstrukturen geplant
Neben den Pharmaunternehmen, die die Impfstoffe produzieren, stehen aber auch staatliche Organisationen im Visier der kriminellen Banden. „Während die Regierungen die Ausgabe von Impfstoffen vorbereiten, planen kriminelle Organisationen, die Lieferketten zu unterwandern oder zu unterbrechen“, so der Interpol-Generalsekretär. Deshalb werden die Lagerung und die Auslieferung der Impfstoffe mittlerweile auch von Polizei und Militär überwacht.
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