Kapern gehören zu den Spezialitäten der Mittelmeerküche. Mit ihrem vergleichsweise hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen passen sie nicht nur zu vielen Gerichten, sie sind auch gesund.
Den echten Kapernstrauch (Capparis spinosa) können Sie in Südeuropa im ganzen Mittelmeerraum entdecken. Schon in der Antike nutzten die Menschen seine kleinen Knospen als pikante und die Verdauung anregende Zutat, als Heilmittel und Aphrodisiakum. Damals wurde der Kapernstrauch fast als magisch verehrt, denn er gedeiht auf kargen, sogar felsigen Böden, ist besonders salztolerant und braucht kaum Wasser.
„Orchidee der Äolen“ nennen die Bewohner des süditalienischen Archipels den Strauch wegen seiner zarten Blüten. Dabei sind sie sehr einfallsreich, was die Verwendung der Knospen, Früchte und Blätter des Strauchs betrifft. In erster Linie können Sie die eingelegten Knospen, die dann Kapern heißen, ebenso wie die länglichen Kapernäpfel, die Früchte des Baums, verspeisen. Zudem finden Sie die Pflanze als Ausgangsstoff in verschiedenen Kosmetikartikeln.
Rezepte für Kapern in der Küche
Die geschlossenen Blütenknospen werden im Frühjahr von Hand geerntet, einen Tag getrocknet, dann in Salz, Salzlake, Essig oder Olivenöl eingelegt. Dadurch bilden sich Caprinsäure und Senfölglykoside, die den kleinen Gewürzkugeln ihren typisch säuerlich-pikanten Geschmack verleihen.
Die berühmtesten Rezepte, für die Sie Kapern einsetzen können, sind das Vitello tonnato (Kalbfleisch in Thunfischsoße) und die Spaghetti alla putanesca. In Deutschland kennen Sie die Kapern als wichtiges Gewürz zu den Königsberger Klopsen und zum Steak Tartar.
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Die gesunden Inhaltsstoffe
Die Volksmedizin setzte Kapern vor allem wegen ihrer verdauungsfördernden Wirkung ein. Von der Antike bis in die frühe Neuzeit nutzten die Menschen Bestandteile des Strauchs in Arzneimitteln zum Abführen überflüssiger „wässrig-schleimiger“ Körpersäfte. Sie behandelten damit Wassersucht, Verhärtungen und Schwellungen von Leber und Milz und reinigten verhärtete Geschwüre.
Die Blütenknospe des Kapernstrauchs enthält neben Vitamin C und B auch Magnesium und Kalium sowie Spurenelemente wie Eisen, Kupfer oder Mangan.
Die wichtigsten gesundheitsfördernden Bestandteile sind sekundäre Pflanzenstoffe:
- Quercetin
Die Knospe hat einen relativ hohen Anteil an diesem Flavonoid. Quercetin ist ein natürlicher Farbstoff aus der Gruppe der Polyphenole und Flavonoide, der auch in Zwiebeln, Beeren oder Äpfeln vorkommt. Er wirkt antioxidativ auf das Herz-Kreislauf-System. - Rutin
Das Flavonoid Rutin setzen Pflanzen zum Schutz vor UV-Strahlung ein. Im menschlichen Organismus schützt es die kleinsten Blutgefäße und den Darm. - Senfölglykoside
Sie geben einigen Gemüsesorten den bitteren Geschmack. Im menschlichen Organismus beugen sie Atemwegsinfektionen und Harnwegsinfektionen vor.
Kapern als Aphrodisiakum
Astarte, die orientalische Liebesgöttin, war früher Schutzherrin der Kapern. Später wurde sie auf Zypern zu Aphrodite. Deswegen galten Kapern bald als Aphrodisiakum, das nicht nur den erotischen Appetit steigern, sondern auch zur Wollust reizen sollte.
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