Schon vor der Beratung von Kanzlerin Merkel mit den Ministerpräsidenten steht jetzt wohl fest, wie lange die Corona-Kontaktsperre noch gelten soll.
Um 14 Uhr beraten Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Bundesländer über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise und möglichen Lockerungen in der Zukunft.
Medienberichte: Bundesländer einigen sich auf Kontaktsperre bis 3. Mai
Wie „dpa“, „Süddeutsche“ und „Bild“ unter Berufung auf Regierungskreise berichten, gab es eine Telefonschalte der Staatskanzleichefs mit dem Kanzleramt, in der sich die Bundesländer auf eine einheitliche Regelung beim Thema Kontaktsperre einigen konnten. So sollen Kontaktsperren, Versammlungs- und Reiseverbote bis mindestens 3. Mai bestehen bleiben. Die Verlängerung soll dazu genutzt werden, die Testkapazitäten zu steigern und die Krankenhäuser auf weitere Corona-Patienten, die eine Intensivbehandlung benötigen, vorzubereiten.
Neustart nach Corona: So könnte es weitergehen
Auch einen Maßstab für zukünftige Lockerungen soll es nun bereits geben. Die sogenannte „Reproduktionszahl“, die zeigt, wie viele Personen ein mit Corona Infizierter im Schnitt ansteckt, soll unter 1,0 sinken. Derzeit ist sie nach Angaben des Robert-Koch-Instituts noch bei 1,2. Die viel diskutierten Schulöffnungen sollen nach der Telefonschalte zumindest vorerst vom Tisch sein. Kitas, Schulen und Unis sollen geschlossen bleiben, nur Abschlussprüfungen möglich sein. Bis zum 4. Mai sollen sich die Kultusminister über mögliche Lockerungen beraten.
Geplante Lockerungen: Begrenzte Öffnung des Einzelhandels ab 20. April
Den Berichten zufolge will der Bund den Ländern heute außerdem konkrete Maßnahmen vorschlagen, wie eine begrenzte Öffnung des Einzelhandels ab dem 20. April aussehen könnte. „Süddeutsche“ und „Bild“ berichten, dass zunächst Läden mit einer Fläche von maximal 400 Quadratmetern wieder öffnen dürfen. Ab dem 4. Mai könnten dann auch Geschäfte mit einer Größe von maximal 2500 Quadratmetern wieder öffnen. Dabei müssen aber immer die bisher geltenden Hygienevorschriften eingehalten werden.
Vor den Gesprächen der Ministerpräsidenten mit Angela Merkel hatte vor allem Markus Söder vor einer zu frühen Lockerung der Maßnahmen gewarnt. „Unsere Maßnahmen wirken, aber wir dürfen keinen Rückschlag riskieren“, warnte der bayerische Ministerpräsident. Andere Politiker wie NRW-Ministerpräsident Armin Laschet fordern dagegen eine klare Exit-Strategie. Trotzdem das große Ziel der Beratungsgespräche: in großen Teilen einheitliche Maßnahmen für alle Bundesländer. Ob das möglich ist, wird der heutige Tag zeigen.
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