Bahnhöfe können zum Teil ein Ort voller Chaos sein. Nah- und Fernreisende tummeln sich durch die Bahnhofshallen und hetzen zum nächsten Zug.
Menschen verabschieden sich voneinander oder begrüßen sich, quatschen miteinander, essen etwas oder rennen dem abfahrenden Zug hinterher.
Für die 61-jährige Großmutter Gaby kam es im Münchener Hauptbahnhofs-Chaos noch dicker.
Eigentlich wollte sie nur ihren Enkel verabschieden, dann saß sie plötzlich im ICE nach Frankfurt fest.
München: Gaby dos Santos ist 61 Jahre alt und ist Oma von ihrem 12-jährigen Enkel Niko.
Dieser besuchte sie und sollte vergangene Freitag mit dem ICE zurück nach Frankfurt am Main fahren. Als Gaby ihren Enkel im Zug absetzen und sich verabschieden wollte wurde sie im Chaos des Münchener Hauptbahnhofs gefangen.
Auf ihrer Facebook-Seite beschreibt sie es selbst so:
„Wollte meinen unbegleiteten minderjährigen Enkel sicher im ICE unterbringen. Nachdem deren HALBE ZUG wegen eines Defekts kurzfristig ausgefallen war, herrschte nämlich das inzwischen gängige Chaos in Bezug auf Wagennummern und Reservierungen. Der Zug ist dann zwar verspätet, aber ganze 5 Minuten vor der angegebenen neuen Anfahrtszeit gestartet! Mit mir an Bord!! Ohne Ticket und EC Karte!“
Bin unfreiwillig in Nürnberg gelandet. Mein Beitrag zu den DB-Erlebnis-Posts im Sommer 2019:
Wollte meinen unbegleiteten minderjährigen Enkel sicher im ICE unterbringen. Nachdem derem HALBE ZUG wegen eines Defekts kurzfristig ausgefallen war, herrschte nämlich das inzwischen gängige Chaos im Bezug auf Wagennummern und Reservierungen. Der Zug ist dann zwar verspätet, aber ganue 5 Minuten vor der angegebenen neuen Anfahrtszeit gestartet! Mit mir an Bord!! Ohne Ticket und EC Karte! Soweit die schlechte Nachricht. Die gute war, dass es ein ausgiebig langer Abschied von meinem Liebling wurde. Auch die Mitreisenden haben regen Anteil genommen und sich als Zeug*Innen bei der Fahrkartenkontrolle angeboten. War gar nicht nötig, denn die Schaffnerin stellte mir ganz unbürokratisch nachstehenden Zettel aus. Der wurde dann auch mit verständnisvollen Lächeln von allen Kontrolleurinnen als Fahrschein akzeptiert. Nur ein Schaffner startete einen Oberwichtig-Vortrag von wegen niemals in einen ICE steigen, mit dem man nicht fahren wolle. Aber der Ton blieb freundlich und das Bellen, bei dem es dann blieb, erschreckte nur meinen Enkel, der seine Oma schon irgendwo hinter den Stadtmauern Nürnbergs stranden sah. Armer lieber Enkel!
Inzwischen befinde ich mich längst auf dem Rückweg nach München, wo ich in etwa zur selben Zeit ankommen werde, wie Enkel in Frankfurt. Fazit: Die Chefs der Deutschen Bahn haben über Jahrzehnte Schindluder mit dem managen ihrer Kernkompetenz betrieben, nämlich der reibungslosen Beförderung ihrer Fahrgäste vom A nach B, was auch eine vernünftige Wartung und Erneuerung der Transportmittel voraus gesetzt hätte. Das wurde versäumt, und andere dürfen das jetzt ausbaden! Ich möchte ja nicht ins der Haut vieler Bahnmitarbeiter*Innen in dieser Urlaubszeit stecken, vor allem nicht der derer, die in direktem Kundenkontakt stehen. Und doch war zeigten dich heute alle - und nicht nur mir gegenüber - ruhig und gleichbleibend freundlich. Das gehört einfach auch gesagt, auf meiner offiziellen Schwarzfahrt München-Nürnberg-München ... Die gleich pünktlich zum Ende sein wird
ICE mit Kneipenzettel-Ticket
Im ganzen Durcheinander stand sie als plötzlich im Zug der Deutschen Bahn von München nach Frankfurt.
Voller Sorge ging die 61-Jährige umgehend zu den Schaffnern im Zug und erläuterte die Sachlage.
Die liebe Schaffnerin aus ICE 624 verstand, dass Gaby „aus Versehen schwarz gefahren“ ist. Als Maßnahme stellte die DB-Mitarbeiterin ihr einen kuriosen „Fahrschein“ aus. Auf einem Zettel, den man sonst nur aus der Kneipe kennt.
‚Reisende hat Kind in Zug gesetzt. In München war bei unserem ICE 624 ganz schönes Chaos. Dame hat es bei dem Kuddel-Muddel nicht mehr aus dem ICE geschafft. Bitte mit zurückbefördern.‘, stand darauf.
Gegenüber der BILD-Zeitung erzählte sie noch: „Ich konnte erst in Nürnberg aussteigen, habe von dort aus den nächsten Zug nach München genommen. Niko hatte total Angst, ich würde mich in der fremden Stadt verirren. Eine gute Sache hatte die ungewollte Schwarzfahrt aber: Ich konnte zusätzlich eine Stunde mit meinem Enkel verbringen!“
Die nette Reaktion und das verständnisvolle Handeln der Schaffnerin ist es zu verdanken, dass Oma Gaby nicht noch bestraft wurde.
Die 35 Euro, die sie dabei hatte wären zu wenig für ein Ticket gewesen.
Glücklicherweise hat sie das Kneipenzettel-Ticket bekommen!
Und was denken Sie daran ?