Die Virologin Corinna Pietsch äußerte sich zum Thema Urlaub 2021 in der ARD-Sendung "Hart aber fair". Die Aussichten sind eher düster.
Wir alle sehnen uns nach weniger Regeln und mehr Lockerungen. Zumindest ein paar Tage Urlaub dürften für den ein oder anderen eine Perspektive darstellen. Die Virologin Corinna Pietsch, Leiterin der Virologie am Universitätsklinikum Leipzig, hatte in Frank Plasbergs ARD-Sendung "Hart aber fair" am Montag (22.2.) dazu eine klare Meinung.
"Wir impfen ja nicht, um jemanden in den Urlaub zu schicken"
Pietsch sprach sich in der Talkrunde mit dem Thema "Echter Urlaub nur mit Impfung" klar gegen Urlaube im Frühjahr und Sommer aus: "Die Erwartungen sollten frühzeitig reduziert werden. Auch Urlaub im Sommer wird wohl eher nichts." Die Virologin betonte: "Wir impfen ja auch nicht, um jemanden lustig in den Urlaub zu schicken. Das ist ja nicht der Sinn und Zweck des Impfprogramms." Es gehe darum, die Sterblichkeit zu senken und die vulnerablen Gruppen zu schützen.
Virologin Pietsch bezog sich auch auf die möglichen Auswirkungen, die das Öffnen von Schulen und Kitas haben kann: "Wir brauchen sicherlich drei Wochen, um gut einschätzen zu können, was da an Mehr an Kontakten oder Infektionen dadurch stattfindet." Daher finde sie es "verantwortlich, frühzeitig zu große Euphorie auf den Urlaub einzubremsen".
Urlaub hängt vom Infektionsgeschehen ab
Unter den Gästen war u.a. auch der per Video zugeschaltete SPD-Politiker Andreas Bovenschulte, der sich Pietsch anschloss. Zwar verstehe er die Sehnsüchte der Bürger, aber ob das Reisen möglich ist, hänge "von der Entwicklung des Infektionsgeschehens ab". Zu Gast war auch die Journalistin Andrea Zschocher, die betonte: "Gerade die, die sich jetzt sehr stark einschränken, weil jemand in der Familie schwer krank ist, brauchen auch mal Erholung." Sie plane einen Hütten-Urlaub in den Bergen.
Virologin Corinna Pietsch sprach sich zumindest für Urlaub in der Natur aus: "Wandern im Wald, also, wo man niemanden trifft, ist sicherlich weniger kritisch als Besuche in umliegenden Städten", so die Wissenschaftlerin. Jedoch solle man auch hier Anreise und Unternehmungen bedenken.
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