Wie werden Orcas und Delfine geschützt?
Wegen Hurrikan Irma: Tierschützer machen sich Sorgen um die Tiere in Zoos und Aquarien. Werden sie den Sturm überleben?
Foto: AWL Images/Getty Images
Hurrikan Irma rast auf Florida zu! Menschen verbarrikadieren ihre Häuser, flüchten aus dem Gebiet oder werden evakuiert. Jeder versucht sich selbst, seine Familie oder die Haustiere in Sicherheit zu bringen.
Doch was ist eigentlich mit den Tieren in Gefangenschaft, wie zum Beispiel in dem berühmten Tierpark Sea World Orlando? Werden Sie Hurrikan Irma überleben?
BILD erklärt gemeinsam mit James Brückner, Referent für Artenschutz vom Tierschutzbund, welche Gefahr den Tieren im Sea World Orlando droht und wieso eine Evakuierung der Orkas, Schildkröten und Delfine so schwierig ist.
Trotz den Warnungen vor Hurrikan Irma bleibt Sea World vorerst geöffnet. Denn Meerestiere können im Gegensatz zu Affen, Löwen oder Schafen nicht so einfach woanders untergebracht werden:
Die Aquarien sind mit Tausenden Litern Wasser gefüllt und Schwergewichte wie Orkas können bis zu 9000 Kilogramm auf die Waage bringen. Außerdem hängen Atmung und körperliche Funktionen der Tiere von der Wasserqualität ab. Schon kleinste Veränderungen im Wasser bringen die Tiere in Lebensgefahr.
Zusätzlich reagieren die Tiere gestresst, sobald sie aus ihrem gewohnten Umfeld gerissen werden. Auch weil nicht vorhersehbar ist, welchen Weg Sturm Irma einschlagen wird, bleiben die Tiere an Ort und Stelle.
Wie genau Sea World seine Tiere schützen will, darüber schweigt das Unternehmen bisher. James Brückner, Referent für Artenschutz beim Deutschen Tierschutzbund: „Sea World betont zwar, einen Notfallplan zu haben und Vorbereitungen zu treffen, aber die Details sind nicht bekannt. Für solch einen Sturm sind die Möglichkeiten zum Schutz auch nur begrenzt.
Es ist leider zu befürchten, dass die Tiere nicht ausreichend geschützt werden können und im schlimmsten Fall Schaden nehmen. Das kann von herumfliegenden Trümmerteilen, die die Tiere verletzen, bis hin zum Ausfall von Wasserpumpen und -filtern oder Lecks in den Becken reichen. Von der psychischen Belastung für die Tiere ganz zu schweigen.“
Andere Zoos und Aquarien in Florida
Zoos und Aquarien haben normalerweise Notfallprogramme, auf die sie während einer Katastrophe zurückgreifen. Häufig werden Planen und Schilder abgenommen, damit sie nicht durch die Gegend fliegen, womöglich Scheiben einschlagen oder Tiere verletzen. Zusätzlich läuft die Energieversorgung auf mehreren Ebenen, damit der Strom nicht ausfällt.
Miamis Zoo zum Beispiel hat für den Notfall Unterstellmöglichkeiten aus Beton, in die sie die Tiere bringen können und die laut Kommunikationsleiter Ron Magill sogar einem Sturm wie Irma standhalten können.
Und was denken Sie daran ?