Teetrinker sind bestimmt schon einmal auf Zitronenverbene gestoßen. Aber ob sie auch wissen, dass die Pflanze zahlreiche Beschwerden lindern kann und ihre Blätter nicht nur als aromatischer Tee schmecken?
Die Zitronenverbene stammt ursprünglich aus Südamerika. Sie ist auch unter den Namen „Zitronenstrauch“ und „Duftende Verbene“ bekannt. „Luisen-Kraut“ ist ebenfalls ein gängiger Begriff. Namenspatin war Prinzessin Luise, die Frau des spanischen Königs Karl IV. Während seiner Regierungszeit brachten spanische Seefahrer die Pflanze Ende des 18. Jahrhunderts nach Europa.
Die botanischen Bezeichnungen für die Pflanze lauten unter anderen „Aloysia citrodora“, „Aloysia triphylla“ und „Verbena triphylla“. Die Zitronenverbene gehört zur Familie der Eisenkrautgewächse (Fachbegriff: Verbenaceae). Sie sollte aber nicht mit dem Echten Eisenkraut (Verbena officinalis) verwechselt werden.
Zitrusfrisches Multitalent
Die Zitronenverbene zeichnet sich durch ihren betörenden Duft aus: eine Mischung aus Zitrone, blühenden Blumen und Gewürzen. Ihr starkes Aroma stammt von den ätherischen Ölen, die sich vor allem in den Blättern der Pflanze befinden.
Die Zitronenverbene ist vielseitig einsetzbar: als reine Zierpflanze, als Duft in Kosmetikartikeln oder als Kraut mit aromatischem Geschmack. Auch als Heilpflanze hat sich der Zitronenstrauch in vielen Bereichen bewährt. Lesen Sie hier, bei welchen Beschwerden Sie die Blätter der Pflanze als Hausmittel einsetzen können.
Gesunde Inhaltsstoffe der Pflanze
Ihre heilsame Wirkung zieht die Pflanze aus den ätherischen Öle Limonen, Caryophyllen, Kampfer und Pinen sowie den enthaltenen Flavonoiden. Die sekundären Pflanzenstoffe haben eine antioxidative, entzündungshemmende und krampflösende Wirkung.
Anwendungsbereiche als Heilkraut
Die Zitronenverbene zeigt in vielen Bereichen positive Effekte:
- Beruhigend bei Magen-Darmbeschwerden (Blähungen, Koliken, Magenverstimmung, Durchfall)
- Beruhigende Wirkung bei Stress, Nervosität und Einschlafproblemen.
- Entkrampfend bei Muskelkrämpfen
- Verdauungsfördernd und appetitanregend
- Milchflussanregend bei stillenden Frauen
- Fiebersenkend
- Harntreibend
Anwendungsarten der Zitronenverbene
Ein Hinweis vorneweg: Hausmittel, die mit den Blättern des Zitronenstrauchs hergestellt sind, sind in der Regel nicht länger als sechs Wochen haltbar. Sie könnten danach Magenverstimmungen verursachen.
- Als Tee: Zwei TL getrocknete Blätter oder bis zu fünf frische Blätter der Pflanze mit gekochtem, heißem Wasser aufgießen und 8-10 Minuten ziehen lassen.
- Aromatherapie mit ätherischen Ölen wirkt vor allem bei nervösen Unruhezuständen, Schlafproblemen, zur Milchflussanregung, etc.
- Umschläge aus Zitronenverbenen-Sud: wie den Tee herstellen, aber vollständig abkühlen lassen. Das hilft bei leichten Sportverletzungen und geschwollenen Augenlidern.
- Essig aus Zitronenverbene: als Umschlag zur Kühlung der Haut und bei hitzebedingten Kopfschmerzen. Als Zusatz in Fußbädern sorgt der Essig bei Hitze für Erfrischung.
- Als Küchenkraut für ein zitroniges Aroma: Vor allem in der französischen Küche verwendet man Zitronenverbene oft als Alternative zur Zitronenmelisse. Ihr Geschmack eignet sich für Süßspeisen ebenso wie für Salate, Fleisch- und Fischgerichte. Ähnlich wie Minzblätter geben auch ihre Blätter dem Trinkwasser an heißen Tagen eine zusätzliche erfrischende Note.
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Anschaffung und Pflege von Zitronenverbene
In Tee- und Kräuterläden sind die Zitronenverbenen-Blätter getrocknet erhältlich. Sie können die Blätter natürlich auch selbst trocknen.
Zitroneverbene selbst auszusäen ist recht langwierig. Wir empfehlen, frische Sträuche im Blumenladen oder Baumarkt zu kaufen und zu Hause in einen größeren Topf zu setzen. Greifen Sie möglichst zu Pflanzen aus biologischem Anbau. Achten Sie dabei auf den angegebenen botanischen Namen: „Aloysia citrodora“ oder „Aloysia triphylla“. Es kommt nämlich vor, dass fälschlicherweise Eisenkraut als “Zitronenverbene” etikettiert wird.
An sich ist der Zitronenstrauch eine robuste Pflanze, dennoch sollten Sie einige Punkte beachten:
- Sie blüht zwischen Mitte Juli und Ende September.
- Sie ist frostempfindlich. Ab dem Frühjahr, nach den großen Nachtfrösten, können Sie die Pflanze nach draußen stellen bzw. ins Beet setzen. Im Winter sollten Sie die Pflanze aber nach drinnen holen. Die optimale Temperatur zum Überwintern ist 10 bis 16 Grad.
- Sie mag kiesigen bis sandigen, mäßig feuchten Boden.
- Staunässe sollten Sie vermeiden.
- Sie bevorzugt einen sonnigen Standort.
- Hin und wieder sollten Sie sie mit stickstoffhaltigen Düngern versorgen.
Und was denken Sie daran ?