Von der Decke hängend, auf dem Boden stehend oder die Fensterbank zierend: Zimmerpflanzen verleihen einem Raum Frische und Gemütlichkeit gleichermaßen. Gerade deswegen sind viele Pflanzenfreunde stets darum bemüht, sich möglichst gut um ihre grünen Schützlinge zu kümmern – von denen man übrigens nie genug haben kann. Doch ständig neue Zimmerpflanzen zu kaufen, ist nicht nur teuer, sondern macht auch nicht annähernd so viel Spaß, wie sie selbst zu vermehren.
Zimmerpflanzen mit Stecklingen vermehren: So funktioniert es
Bei vielen Pflanzen, beispielsweise Pileas oder Grünlilien, ist das ganz besonders einfach, denn sie bilden praktische Ableger. Doch auch Zimmerpflanzen, die keine Ableger bilden, lassen sich einfach vermehren, nämlich mit Stecklingen. Wir zeigen dir, wie du aus den Stecklingen neun beliebter Zimmerpflanzen wunderschöne Nachkommen ziehen kannst.
1. Anthurium vermehren
Schneide Blätter eines Anthuriums ab und stecke die Blattstiele durch kleine Muffinförmchen.
Gib etwas Wasser auf einen flachen Teller und lege darauf die Muffinförmchen, sodass sich die Blätterstiele im Wasser befinden.
Lass das Ganze 7 Tage ruhen und achte darauf, dass immer genug Wasser im Teller ist. Nun haben sich an den Blattstielen kleine Wurzeln gebildet. Pflanze die Blätter dann ein und …
… freue dich wenig später über dein selbstgezüchtetes Anthurium.
2. Bogenhanf vermehren
Trenne ein Blatt des Bogenhanfs kurz über der Erde ab und schneide es in kleine Stücke. Halbiere dann eine Gurkenhälfte der Länge nach und ritze das Fruchtfleisch ein. Stecke die Bogenhanfstücke dann mit einer Schnittkante in die Schlitze.
Pflanze nun das Gurken-Bogenhanf-„Boot“ ein – die Gurke sollte dabei komplett mit Erde bedeckt sein – und gieße die Erde in regelmäßigen Abständen. Nach etwa 30 Tagen kannst du dich über deinen selbstgezogenen Bogenhanf freuen.
3. Venusfliegenfalle vermehren
Um diese Zimmerpflanze zu vermehren, musst du die Blätter samt Maul oberhalb der Erde abschneiden und dann einfach auf neue Erde legen. Halte diese dauerhaft feucht, ruckzuck bildet die Venusfliegenfalle Wurzeln, die du dann nur leicht in die Erde drücken musst, fertig.
Tipp: Verwende spezielle Erde für fleischfressende Pflanzen und gieße sie nach Möglichkeit mit kalkarmem Wasser. Außerdem steht die Venusfliegenfalle gerne dauerhaft in etwa 1 cm tiefem Wasser.
4. Efeutute vermehren
Schneide von der Efeutute einen kurzen Strang ab. Fülle etwas Erde in einen Eierkarton, lege die Efeutute hinein, feuchte die Erde an und verschließe den Karton. Nach etwa 2 Wochen hat die Pflanze an ihrem Strang eine Wurzel gebildet.
Fixiere die Efeutute nach dem Einpflanzen an einem dünnen Stab und erfreue dich an ihrem schnellen Wachstum.
5. Glücksfeder vermehren
Ableger einer Glücksfeder kannst du ganz einfach ziehen. Trenne dafür ein paar Blätter von der Pflanze ab. Ritze entsprechend viele Teebeutel an einer Seite ein und stecke in jeden Schlitz ein Glücksfederblatt.
Besprühe das Ganze regelmäßig mit Wasser. Nach etwa 10 Tagen haben sich an den Blättern kleine Wurzeln gebildet.
Nun brauchst du die Blätter nur noch einzupflanzen und kannst dich an deinen Glücksfeder-Babys erfreuen. Übrigens eignen sich Glücksfedern aufgrund ihres schönen Namens und ihrer Anspruchslosigkeit perfekt zum Verschenken.
6. Ficus vermehren
Um einen Ficus zu vermehren, ist etwas mehr Vorbereitung erforderlich, doch der Aufwand lohnt sich. Fülle ein Glas mit Wasser und verschließe es mithilfe von Frischhaltefolie und einem Gummi. Schneide dann einen dünnen Ast vom Ficus ab.
Tipp: Da der Ficus sehr empfindlich ist, ist es wichtig, das Messer oder die Schere vor dem Gebrauch gründlich zu desinfizieren. Stecke den dünnen Ast dann durch die Frischhaltefolie und lass das Ganze etwa 4 Tage ruhen.
Zwischenzeitlich hat sich an dem dünnen Ast eine kleine Wurzel gebildet. Nun musst du den Ableger nur noch einpflanzen und kannst dich über deinen neuen Ficus freuen.
7. Kaktus vermehren
Unglaublich, aber wahr – auch Kakteen lassen sich ganz leicht vermehren. Um ohne Verletzungen ein Stück vom Kaktus abzuschneiden, kannst du einfach ein Stück Strumpfhose über die Spitze ziehen und diese mit einem Holzstab durchstechen. Drehe den Holzstab dann ein paar Mal, sodass die Strumpfhose unter Spannung steht; schneide nun ein Stück vom Kaktus ab.
Befülle ein hohes Gefäß mit Sand und befeuchte den Sand mit Wasser. Hänge dann das abgeschnittene Kaktusstück darüber.
Nach etwa 14 Tagen hat sich an der Schnittkante eine kleine Wurzel gebildet, nun musst du den Kaktus nur noch einpflanzen.
8. Zierpfeffer vermehren
Zierpfeffer zu vermehren, funktioniert am besten auf sehr unkonventionelle Weise. Gib dafür etwas Baumwolle in einen Zip-Beutel und befeuchte sie mit Wasser. Knipse dann ein paar Blätter vom Zierpfeffer ab, lege sie auf die feuchte Baumwolle und verschließe den Beutel.
Etwa 4 Wochen später haben die Blätter Wurzeln geschlagen und du kannst sie problemlos einpflanzen.
9. Orchideen vermehren
Wahrscheinlich hast du es nicht für möglich gehalten, aber auch diese Zimmerpflanzen kann man kinderleicht vermehren. Fülle einfach Wasser in eine Schale und gib etwas Honig hinzu. Schneide von der Orchidee dann vorzugsweise einen Stängel ab, der keine Blüten trägt, und lege diesen für 6 Stunden in die Honig-Wasser-Mischung.
Pflanze ihn danach mit der Schnittseite nach unten ein. Nun ist etwas Geduld gefragt, aber bei guter Pflege wird sich aus ihm schon bald eine wunderschöne, neue Orchidee entwickeln. Versprochen!
Zimmerpflanzen lassen sich mit erstaunlich wenigen Handgriffen vermehren. Das ist nicht nur gut für deinen eigenen „Urban Jungle“, sondern so hast du auch immer ein nettes Mitbringsel parat, wenn du deinen Lieben einen Besuch abstattest.
Und was denken Sie daran ?