Ein Wildschwein verletzte den Jäger schwer am Oberschenkel
Foto: Bernd Settnik / dpa
Greifswald – Treiber scheuchten das Wild vor sich her, Jäger schossen auf die fliehenden Tiere. Dann das Drama bei der Drückjagd: Ein verletztes Wildschwein griff einen der Jäger (50) an und tötete ihn!
Das Unglück ereignete sich am Sonntag unweit von Neuenkirchen bei Greifswald, wie ein Polizeisprecher am Montag in Neubrandenburg sagte. Der Mann aus der Region Greifswald war bei der sogenannten Nachsuche, als er auf die angeschossene Wildsau stieß. Bei der Nachsuche werden verletzte Tiere aufgespürt, um ihnen den Gnadenschuss zu geben.
Laut Zeugen habe der Jäger noch einmal gefeuert und sich in einen Schilfgürtel begeben, berichtete der „Uckermark Kurier“. Das Wildschwein habe den Mann dann am linken Oberschenkel getroffen und schwer verletzt. Der Jäger sei zu Boden gegangen und dabei „für Sekunden“ mit dem Kopf ins nahe Wasser geraten.
Ein Rettungshubschrauber wurde gerufen. Als die Helfer eintrafen, war der Jäger ohne Bewusstsein. Alle Bemühungen, ihn wiederzubeleben, scheiterten.
Die genaue Todesursache soll nun eine rechtsmedizinische Untersuchung klären.
„Der Vorfall zeigt, wie wehrhaft Wildschweine sind“, erklärte Achim Froitzheim, Sprecher des Landkreises Vorpommern-Greifswald und selbst Jäger.
Die Behörden und der Jagdverband empfehlen deshalb, besonders verstärkte Schutzhosen zu tragen und auch den Suchhunden Schutzwesten anzulegen.
► Das Schweriner Agrarministerium hatte die Jäger zuvor zum verstärkten Abschuss von Schwarzwild aufgefordert, um so das Risiko des Einschleppens der Afrikanischen Schweinepest aus Osteuropa zu reduzieren. In der Region hatte es am Wochenende mehrere größere Jagden gegeben.
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