Hunderte Fische verendeten, die Halle eines Berliner Hotels glich einem Trümmerfeld. Im Dezember 2022 zerbrach das AquaDom-Aquarium in Berlin. Nun liegt ein Untersuchungsbericht zur Unglücksursache vor.
Rund zehn Monate nach dem Zusammenbruch des bis dahin größten Zylinder-Aquariums der Welt in einer Berliner Hotelhalle ist die Ursachenforschung ein großes Stück vorangekommen – doch endgültig abgeschlossen wird sie wohl nicht.
Es gebe drei Möglichkeiten, warum der Zylinder auseinandergebrochen ist, teilte Union Investment am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Berlin mit. Das Immobilienunternehmen besitzt den Gebäudekomplex DomAquarée, in dem sich das Aquarium befand.
Warum zerbrach der AquaDom in Berlin?
In den vergangenen Monaten hatte ein Ingenieur die Trümmerteile des Aquariums untersucht, auch weil Union Investment klären wollte, ob eine Versicherung für den Schaden in Millionenhöhe aufkommen kann. Das Unglück sei ein Versicherungsfall, so das Unternehmen.
Gutachter und Kunststoffexperte Christian Bonten sieht dem Abschlussbericht zufolge Fehler beim Kleben der einzelnen Acrylglaselemente bei der Herstellung oder der Sanierung des Aquariums oder "eine mögliche Kerbwirkung auf den Zylinder in dessen Sockelbereich", also eine Überlastung, als Ursachen für das plötzliche Zerbersten. "Aus den vorhandenen Dokumentationen und den vielen aufwändigen forensischen Untersuchungen lassen sich jedoch keine eindeutigen Belege für eine der möglichen Schadensursachen ableiten", erklärte Bonten bei der Vorstellung der Ergebnisse. Die Havarie habe sich nicht angekündigt, ein Risiko sei nicht erkennbar gewesen. "Das Ereignis trat plötzlich und unerwartet ein." Eine Sabotage des Zylinder bewertete der Experte als "unwahrscheinlich".
Allerdings wird die genaue Ursache des Unglücks wohl für immer ein Geheimnis bleiben. "Wir konnten aber nicht feststellen, wo der schadensursächliche erste Bruch oder Riss im Zylinder stattfand", so Bonten.
Das Acrylglas-Aquarium war am frühen Morgen des 16. Dezember 2022 zerborsten. Rund eine Million Liter Salzwasser und etwa 1500 Fische ergossen sich daraufhin in der Halle des Gebäudekomplexes im Zentrum Berlins. Rund 660 Tiere konnten den Angaben zufolge gerettet werden. Zwei Menschen wurden bei dem Unglück leicht verletzt. Der Vorfall hatte auch international große Beachtung gefunden. Der AquaDom soll nicht wieder aufgebaut werden.
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