Jedes zehnte Kind leidet an Asthma. Wie ein Haushund Kinder vor der Erkrankung schützen kann, erfahren Sie hier.
Asthma bronchiale ist die häufigste chronische Erkrankung bei Kindern. In 70 Prozent der Fälle tritt die Krankheit schon vor dem fünften Lebensjahr auf. Forscher haben nun in einer aktuellen Studie herausgefunden, dass Hunde einen positiven Einfluss auf die Gesundheit der Kleinen haben.
Asthma bei Kindern: Welche Effekte haben Tiere?
Dass Kinder, die auf einem Bauernhof mit Nutztieren aufwachsen, seltener an Allergien oder Heuschnupfen leiden, ist Wissenschaftlern schon länger bekannt. Die Forscher aus dem schwedischen Uppsala haben jetzt in einer Studie untersucht, ob auch Kinder, die in ihrem ersten Lebensjahr mit einem Hund in Haus oder Wohnung aufwachsen, von der tierischen Schutzwirkung profitieren.
Asthma bei Kindern: Keime trainieren das Immunsystem
Viele Allergie- und Autoimmunerkrankungen führen Forscher heute (neben der Veranlagung) auf den mangelnden Kontakt mit bakteriellen Antigenen zurück. Ihre Vermutung (die sogenannte Hygienehypothese): Das Immunsystem hat in einer relativ keimfreien, sterilen Umgebung zu wenig zu tun und wendet sich aus Mangel an schädlichen Keimen körpereigenen Substanzen zu. Die mögliche Folge sind beispielsweise Heuschnupfen, Allergien oder Autoimmunerkrankungen wie Rheuma und Diabetes vom Typ 1.
Bei Hunden besteht gleichermaßen wie bei Tieren auf dem Bauernhof kein Mangel an Keimen. Hunde stecken ihre Nase einfach überall herein. In ihrem Fell sammeln sich neben Exkrementen zahllose weitere Bakterien.
Diese vom Tier auf den Menschen übertragenen bakteriellen Antigene (und überhaupt jede Art von Keim) spielen bei der Ausbildung des Immunsystems eine tragende Rolle. Das tierische Keim-Training hat vor allem im ersten Lebensjahr positive Effekte, denn in dieser Zeit entscheidet sich beim Menschen, welche Antigene vom Immunsystem toleriert werden und welche eine Immunantwort auslösen.
Asthma bei Kindern: Schutzwirkung in Studie bestätigt
Das Team um Tove Fall von der Universität Uppsala hat bisher die größte Studie zu diesem Thema durchgeführt. Mehr als eine Million schwedische Kinder, die zwischen 2001 und 2010 geboren wurden und in ihrem ersten Lebensjahr mit einem Haushund oder neben Nutztieren aufwuchsen, nahm die Studie unter die Lupe. Bis zum sechsten Lebensjahr beobachteten die Forscher den Gesundheitszustand der Kinder. Die Kinder mit Hund hatten ein um durchschnittlich 13 Prozent verringertes Risiko, an Asthma zu erkranken. Wesentlich höher war der Effekt bei Kinder, die auf einem Bauernhof aufwuchsen. Der Forschungsleiter kam bei ihnen auf ein um 52 Prozent vermindertes Risiko, im Alter von sechs Jahren an Asthma zu erkranken.
Trotzdem sollten die Erwartungen nicht allzu hoch geschraubt werden. Eine Garantie dafür, dank eines Haushunds nicht an Asthma zu erkranken, gibt es natürlich nicht.
Und was denken Sie daran ?