Die Trümmer des implodierten Tauchbootes "Titan" sind geborgen. Die Küstenwache hat dabei womöglich auch die sterblichen Überreste der Insassen an Land geholt. Doch bis Gewissheit herrscht, sind weitere Untersuchungen notwendig.
In den Trümmern des in der Nähe der gesunkenen "Titanic" implodierten Tauchboots haben Experten nach Angaben der US-Küstenwache "mutmaßliche sterbliche Überreste" entdeckt. US-Experten würden eine offizielle Analyse der mutmaßlichen sterblichen Überreste vornehmen, die "vorsichtig im Wrack an der Unglücksstelle sichergestellt" worden seien, teilte die US-Küstenwache am Mittwoch mit. Bei dem Unglück im Nordatlantik waren alle fünf Insassen der "Titan" getorben.
Gut eine Woche nach dem Verschwinden der "Titan" im Nordatlantik sind die Trümmerteile des verunglückten Tauchboots an Land gebracht worden. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie die zerborstenen Teile an einem Anleger im ostkanadischen St. John's auf der Insel Neufundland von dem Schiff "Horizon Arctic" auf einen Tieflader verladen wurden.
Die US-Küstenwache teilte weiter mit, nach Beratungen mit den Ermittlungsbehörden der internationalen Partner sollten die Beweise mit einem Schiff der US-Küstenwache in einen US-Hafen gebracht werden, wo weitere Analysen und Tests stattfinden könnten.
Such- und Rettnugsaktion der "Titan" "extrem riskant"
Die Beweismittel würden "wichtige Erkenntnisse über die Ursache dieser Tragödie liefern", erklärte der Leiter der US-Ermittlungen, Jason Neubauer. "Es gibt noch viel zu tun, um all die Faktoren zu ergründen, die zu dem katastrophalen Verlust der "Titan" geführt haben." Die Ermittlungen seien notwendig, damit sich eine solche Tragödie nicht wiederhole.
Die Such- und Bergungsaktion sei "extrem riskant" gewesen, sagte der Sprecher der New Yorker Firma Pelagic Research, der das ferngesteuerte Bergungsvehikel Odysseus gehört. "Es war extrem anstrengend und aufreibend für das Team, das rund um die Uhr gearbeitet hat, die ganze Zeit fast ohne Schlaf, zehn Tage lang", sagte Jeff Mahoney der Nachrichtenagentur AFP.
"Titan" wohl implodiert – Insassen womöglich sofort tot
Das Tauchboot war am Sonntag vor einer Woche verschollen, nachdem es zu einer Erkundungstour des "Titanic"-Wracks aufgebrochen war. Die US-Küstenwache hatte mit Hilfe vor allem von kanadischen Kräften rund 700 Kilometer südlich von Neufundland eine großangelegte Suche gestartet. Gerade einmal knapp 500 Meter vom Bug des "Titanic"-Wracks entfernt wurden Trümmer des Gefährts entdeckt. Alles deutet darauf hin, dass der Rumpf des Boots dem enormen Wasserdruck nachgab und implodierte. Die "Titanic" liegt in rund 3800 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund. Der Luxusdampfer war im Jahr 1912 untergegangen.
Die fünf Insassen waren vermutlich sofort tot. An Bord befanden sich der Chef der Betreiberfirma OceanGate Expeditions, Stockton Rush, der britische Unternehmer und Abenteurer Hamish Harding, der britisch-pakistanische Geschäftsmann Shahzada Dawood und sein 19-jähriger Sohn Suleman sowie der französische "Titanic"-Experte Paul-Henri Nargeolet.
Das kanadische Schiff "Horizon Arctic", das nun die Trümmer der "Titan" aus dem Wasser hob, war auch maßgeblich an der Suche des Tauchboots beteiligt. Es hatte einen ferngesteuerten Tauchroboter eingesetzt, der schließlich auf die Trümmer der "Titan" stieß. Die US-Küstenwache leitete umfangreiche Untersuchungen ein und arbeitet dabei nach eigenen Angaben auch mit internationalen Partnern zusammen, darunter der kanadischen Verkehrssicherheitsbehörde.
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