Eine Briefträgerin soll über Jahre Briefe in ihrer Wohnung gehortet statt ausgetragen haben. Als die Polizei am Dienstag die Wohnung räumt, stapelt sich die Post bereits bis zur Decke. Einige Sendungen sollen wohl auch angenagt sein.
Säckeweise tragen Pollizist:innen Post aus einer Wohnung in Berlin-Lichtenberg. Tausende Briefe, Zeitungen und Post soll eine Briefträgerin nicht ausgetragen und stattdessen in ihrer Wohnung gehortet haben. Die 62-Jährige sei mit dem Austragen der Post in ihrem Zustellbezirk offenbar überfordert gewesen.
Ihrem Arbeitgeber, einem privaten Postdienstleister, sei aufgefallen, dass zahlreiche Sendungen verschwunden waren. Um festzustellen, wohin immer mehr Briefe verschwanden, stattete er einige Briefe mit Trackern aus und verfolgte sie. Anstatt an ihre Empfänger:innen zugestellt zu werden, verharrten die Briefe an der Adresse der Briefträgerin.
Post angenagt und stappelt sich bis zur Decke
Am Dienstag alarmierte ihr Arbeitgeber die Polizei. Mit einem richterlichen Beschluss fuhren die Beamten zu der Wohnung in der Simon-Bolivar-Straße. Die Polizist:innen staunten nicht schlecht, als sie verwahrloste Wohnung betraten – und sich dort Päckchen, Briefen, Zeitungen bis unter die Decke stapelten. Der Bild zufolge waren einige Sendungen von Nagetieren angefressen worden.
Um die Tausenden Briefe sicherzustellen und die Wohnung zu räumen, baten die Berliner Polizist:innen die Feuerwehr um Hilfe. Die Feuerwehr lehnte ab, schickte stattdessen aber Schutzanzüge und feste Handschuhe für die Beamt:innen.
Briefe sollen noch nachträglich zugestellt werfen
Drei Polizist:innen und Mitarbeiter des Zustelldienstes trugen die mehr als 10.000 Sendungen in Säcken aus der Wohnung. Im Hausflur sortierten sie die Post in eigens bereitgestellte Boxen. Am Ende füllte die gewaltige Menge an nicht zugestellter Post zwei große Transporter. Bislang ist unklar, um wie viele Sendungen es sich genau handelt. Die Zählung werde wohl noch mehrere Tage andauern, so die Polizei.
Unter den Briefen sollen auch welche aus dem Jahr 2021 sein. Wie lange die 62-jährige Briefträgerin ihrer Arbeit nicht nachgekommen ist, soll nun ermittelt werden. Nach dem Durchzählen sollen die Briefe nachträglich an ihre Empfänger:innen zugestellt werden.
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