Die 30-jährige Jess Parr hätte wohl nie damit gerechnet, dass ihre Deutsche Dogge Harlie einmal einem süßen Kätzchen das Augenlicht retten würde. Noch weniger hätte sie damit gerechnet, dass das Blut ihrer Hündin dabei die entscheidende Rolle spielen würde. Genau dazu kam es jedoch vor wenigen Wochen in Liverpool, England.
Die Geschichte begann damit, dass das Kätzchen Zephyr und seine Geschwister verlassen und krank unter einem Schuppen gefunden wurden. Eine Tierschützerin vom Tierheim „Rescue Me Animal Sanctuary“ entdeckte die wenige Wochen alten Samtpfoten in einem schlimmen Zustand:
„Sie hatten alle die Grippe – und infolgedessen eine sekundäre Lungenentzündung – sowie eine schlimme Bindehautentzündung mit geschwürigen Augen, Zeckenbefall, Flohbefall, potenzielle Blutarmut und Austrocknung.“
Vor allem Zephyr war auf einem Auge beinahe blind, was besondere Hilfsmaßnahmen erforderte. Konventionelle Medizin hätte sie nicht vor der Erblindung bewahren können. Um ihr zu helfen, wollte der behandelnde Tierarzt ein neues Augenmedikament einsetzen. Doch dafür benötigte man eine besondere Zutat: das Blut eines großen, gesunden Tieres – eines Hundes zum Beispiel.
Weil es jedoch im Tierheim zu jenem Zeitpunkt keine geeigneten Hunde gab, starteten die Tierschützer einen Spendenaufruf. Glücklicherweise meldete sich Jess mit ihrer Deutschen Dogge Harlie.
„Ich liebe Katzen und hätte gerne eine, wenn ich nicht schon das Frauchen von vier Hunden wäre. Ich sah, wie das Tierheim in Not geratenen Kätzchen hilft, und das war eine Situation, in der wiederum ich helfen konnte“, sagte die 30-Jährige.
Das Blut der Hündin wurde mithilfe einer Zentrifuge von allen Feststoffen, wie Blutplättchen, getrennt und als Augentropfen verwendet. Derart behandelt, schützt es das Augengewebe vor dem Zerfall.
Trotz anfänglicher Schwierigkeiten verheilten die Augen von Zephyr und sie wurde wieder völlig gesund. Sie durfte auch noch ihre Retterin Harlie kennenlernen. Obwohl die große Hündin Katzen nicht gewöhnt war und anfangs etwas nervös, schloss das ungleiche Paar Freundschaft.
Mittlerweile haben die drei Kätzchen ein neues Zuhause gefunden und werden dort sicher eine liebevolle Zukunft erleben.
Aber auch Harlie hat mehr als nur eine neue Freundin gewonnen. Für sie endete die Geschichte noch aus einem anderen Grund sehr schön, erklärte Jess: „Nach einer Blutspende bekommen viele Menschen meist Tee und Kekse. Harlie haben wir einen großen Knochen gegeben, obwohl sie auch Tee und Kekse hinunterschlingen würde, denn sie isst alles.“
Und Jess kann von nun an stolz die Geschichte erzählen, wie ihre Hündin einem süßen Kätzchen das Augenlicht gerettet hat.
Und was denken Sie daran ?