Wie bei den Männern erlaubt die Fifa auch bei der Fußball-WM der Frauen die Regenbogenbinde nicht. Das DFB-Team wird stattdessen ein Statement gegen häusliche Gewalt setzen.
Die Diskussionen rund um die Kapitänsbinde bei der Fußball-Weltmeisterschaft der Männer sind noch in lebhafter Erinnerung: Lange wurde in Katar darüber debattiert, ob DFB-Kapitän Manuel Neuer mit einer Regenbogenbinde oder einer etwas abgeschwächten Variante, der "One Love"-Binde, auflaufen sollte. Er tat es bekanntlich nicht – ebenso wenig wie die Spielführer anderer Nationalmannschaften. Die Fifa hatte zuvor mit Sanktionen gedroht.
Auch bei der Frauen-WM, die am Donnerstag in Australien beginnt, erlaubt der Weltverband die Regenbogenbinde für Kapitäninnen nicht. Stattdessen stehen acht Binden zur Auswahl, die bestimmte gesellschaftliche Themen ansprechen. Die Kapitänin des deutschen Teams, Alexandra Popp, wird mit einer Armbinde auflaufen, die ein Zeichen gegen häusliche Gewalt setzen soll.
Frauen-WM in Australien: Fifa stellt acht Binden zur Auswahl
"Wir werden eine einzige Binde während des gesamten Turniers tragen, und zwar mit einem Statement gegen Gewalt an Frauen", erklärte Popp bei einer Pressekonferenz im DFB-Quartier. "Häusliche Gewalt an Frauen ist ein riesiges Thema, das wir mit der Binde weiter entfachen wollen." Auf dem Stück wird der Slogan "Unite for ending violence against women" stehen. Ursprünglich hatte die Angreiferin bekundet, dass sie gerne mit einer Regenbogenbinde auflaufen wollte, um damit ein Zeichen für mehr Diversität in der Gesellschaft zu setzen.
Doch auch das Statement gegen häusliche Gewalt liegt dem gesamten deutschen Team am Herzen. "Dadurch, dass wir mit dem DFB eine Kooperation mit UN Women pflegen, war uns früh klar, dass wir dieses Thema bespielen wollen, und es ist ein ganz wichtiges Thema, das teilweise zu kurz kommt. Das Vielfaltsthema ist grundsätzlich unser Ding, das bespielen wir schon seit Jahren und werden das auch so bespielen, das ist jedem klar", sagte Popp.
Die übrigen Binden, welche die Fifa den Kapitäninnen der WM-Teilnehmer zur Auswahl gestellt hatten, greifen die Themen Inklusion, Gendergleichberechtigung, Bildung und Bekämpfung des Hungerproblems auf. Den Spielführerinnen steht es zudem frei, eine neutrale Binde zu tragen. Zudem dürfen sie an jedem Spieltag die Binde wechseln.
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