Praktisch ohne Polizei, Kriminalität und Arbeitslosigkeit, lerne die spanische Stadt kennen, beschrieben als demokratische, sozialistische und perfekte Gesellschaft.
Die Arbeitslosigkeit ist nicht existent in Marinaleda, ein andalusisches Dorf in Südspanien, das wohlhabend ist dank seiner landwirtschaftlichen Genossenschaft.
Das spanische Dorf Marineleda ist im malerischen Campiña Tal eingebettet und die umliegende Landschaft besteht aus grünen Hügeln, Kilometer weite Olivenhaine und goldene Weizenfelder, so weit das Auge reichen kann.
Es ist auch ein demokratisches, antikapitalistisches Dorf, dessen Bürgermeister aktiv Ladendiebstahl unterstützt.Seit dem die Finanzkrise begann im 2008, wurde Marinaleda berühmt- und so der Bürgermeister Juan Manuel Sánchez Gordillo, der sich den Spitznamen ”Der spanische Robin Hood” verdiente, nachdem er eine Reihe von Supermarktüberfällen organisierte und durchführte. Grundnahrungsmittel wie Öl, Reis und Bohnen wurden in Karren geladen, aus dem Laden gerollt zu einer lokalen Nahrungsmittelbank und den Armen verteilt.
In einem Interview nach den Geschehnissen sagte Gordillo, der demokratisch gewählte Bürgermeister: ”Es war kein Diebstahl, sondern ein gewaltfreier Akt von Ungehorsamkeit.”
”Es gibt viele Familien die es sich nicht leisten können zu essen”, argumentierte er. ”Im 21. Jahrhundert ist es eine absolute Schande. Nahrung ist ein Recht, nicht etwas, mit dem man spekuliert.”
In dieser Provinz gibt es alleine Tausende von leeren Wohnungen. Aber nicht in Marinaleda, denn Gordillo hat eine Lösung: Jeder, der sein eigenes Haus bauen will, kann das kostenlos tun. Materialien und qualifizierte Arbeiter werden vom Rathaus zur Verfügung gestellt und die grosszügige Fläche von 192 Quadratmetern bedeutet, dass die Häuser geräumig sind. Familien zahlen dann nur 15 Euro pro Monat für den Rest ihres Lebens, mit der Vereinbarung, dass das Haus nicht für den privaten Gewinn verkauft werden kann.
In Andalusien steht die Arbeitslosigkeit bei 37 Prozent. Aber Marinaleda hat praktisch Vollbeschäftigung durch die landwirtschaftliche Genossenschaft mit der Stadt, in der die Arbeiter den gleichen Lohn von 1200 Euro pro Monat bekommen.
”Wir müssen unsere Werte, die Konsumgesellschaft, den Wert den wir Geld geben, Egoismus und Individualismus überdenken,” bemerkt Gordillo. ”Marinaleda ist ein kleines Beispiel, und wir wollen dass diese Erfahrung in die ganze Welt hinaus geht.”
Und was denken Sie daran ?