Ein Thema, das die Menschen nach wie vor spaltet, ist die Organspende. Würdest du dich damit einverstanden erklären, im Falle deines Hirntods deine Organe für andere zur Verfügung zu stellen? Wenn auch die meisten einer solchen Spende positiv gegenüberstehen, so schrecken doch viele davor zurück, dies auch auf einem Ausweis festzuhalten und diesen bei sich zu tragen.
Aber was, wenn man mit dieser kleinen Handlung das Leben eines kleinen Kindes retten könnte?
Adalynn Grace Rogers aus Arlington in Kentucky (USA) wurde im Januar 2016 mit hypoplastischem Linksherz-Syndrom geboren. Die Nachricht von dieser gefährlichen Fehlbildung nicht nur des Herzens, sondern auch der angeschlossenen Hauptschlagader war ein schwerer Schock für die Eltern Justin und Kristi.
Im Alter von erst 2 Tagen wurde Adalynn operiert und nach 2 bangen Monaten auf der Intensivstation durfte ihre Familie sie endlich mit nach Hause nehmen. Das kleine Mädchen musste nach wie vor durch einen Schlauch ernährt werden, aber davon ließ es sich nicht die Lebensfreude verderben.
Sie war eine vergnügte, fröhliche kleine Persönlichkeit, die von ihren Eltern behütet und von ihren Brüdern angehimmelt wurde. Sie spielte und lachte wie jedes Kind und entwickelte sich prächtig.
Die Familie war glücklich und optimistisch, bis ihrem Leben im November 2017 ein furchtbarer Schlag versetzt wurde. Ohne Vorwarnung versagte plötzlich Adalynns Herz. Die Ärzte mussten den Eltern erklären, dass ihre Tochter dringend ein Herztransplantat brauchte. Doch es gab kein Spenderherz für sie, und nach einem qualvollen Monat musste dem Mädchen eine mechanische Pumpe implantiert werden, die dem Herz beim Schlagen half.
Adalynns Eltern warteten ängstlich und hoffnungsvoll darauf, dass es vielleicht ein Herz für ihre Tochter geben würde. Doch all ihre Hoffnungen wurden zerstört, als das Mädchen im Januar 2018 plötzlich innere Blutungen bekam. Adalynns Lungen füllten sich mit Blut und ihr Hirn wurde mehrere Minuten lang nicht mit Sauerstoff versorgt, bevor man sie schließlich doch noch wiederbeleben konnte.
Die Konsequenzen waren schrecklich: Adalynn hatte einen schweren Hirnschaden erlitten und kam damit nicht mehr für ein Spenderherz in Frage. Kristin und Justin wussten, dass dies ein Todesurteil für ihre Tochter war. Sie wurde nur noch von Maschinen am Leben erhalten, ohne eine Chance, sich jemals wieder zu erholen. Im Gegenteil, früher oder später würde ihr gequältes Herz endgültig versagen.
Adalynns Eltern wussten, dass es nur noch eines gab, was sie für ihre Tochter tun konnten: Sie mussten sie gehen lassen.
Mitten in dieser schlimmen Zeit trat die Fotografin Suha Dabit an die Eltern heran. Sie leitet die Organisation „World of Broken Hearts“ („Welt der gebrochenen Herzen“), die versucht, mehr Aufmerksamkeit für angeborene schwere Herzkrankheiten zu wecken. Suha hat selbst eine herzkranke Tochter, deren Leben durch ein gespendetes Organ gerettet werden konnte.
Kristin und Justin hörten sich Suhas Bitte an und waren einverstanden. Sie erlaubten ihr, am 26. Januar 2018 zu ihnen ins Krankenhaus zu kommen und Bilder vom schlimmsten Moment ihres Lebens zu machen. Dort verabschiedeten sich Adalynns Eltern und Brüder von ihr und schalteten unter Tränen die Maschinen ab. Adalynn starb nur wenige Stunden später. Sie wurde nur 2 Jahre alt.
Die Fotos sind herzzerreißend. Sie erscheinen in der folgenden Zusammenstellung als letzte Bilder einer Reihe von Fotos aus Adalynns Leben:
Suha, Justin und Kristin hoffen, dass die Bilder viele Menschen wachrütteln und mehr Aufmerksamkeit darauf lenken, wie dringend Spenderorgane jeden Tag benötigt werden und wie viel Leid sie verhindern können.
Bleibt zu hoffen, dass ihr Schmerz wenigstens ein anderes Kind vor dem bewahren kann, was ihre Tochter durchmachen musste.
Und was denken Sie daran ?