Bleiben die Heizkörper kalt, obwohl sie aufgedreht sind, oder gluckern sie, ist oft Luft die Ursache. Die Luft aus den Heizkörpern wieder herauszubekommen, ist aber ganz leicht: Alles, was du zum Entlüften brauchst, sind eine Schüssel, ein Lappen und ein Heizkörperschlüssel.
Heizung entlüften – was bringt es?
Luft hat im Heizkörper nichts zu suchen, denn sie unterbricht die Zirkulation des Heizwassers und sorgt dafür, dass die Heizkörper nicht richtig warm werden. Energie geht verloren und die Anlage arbeitet nicht so effizient, wie sie sollte. Zudem sorgt sie für ein nerviges Gluckern und für Korrosion an den Innenwänden der Heizkörper und Rohre. Dadurch altern Heizungsanlagen deutlich schneller. Seine Heizkörper regelmäßig zu entlüften, spart also nicht nur Energie sowie Heizkosten und Nerven, sondern sorgt auch dafür, dass sie länger halten.
Wann muss man die Heizung entlüften?
Spätestens wenn eine Heizung kalt bleibt oder gluckert, sollte sie entlüftet werden. Damit es gar nicht erst dazu kommt, sollte man Heizkörper aber in der Regel einmal im Jahr vor der Heizperiode im Oktober oder November entlüften. Und auch wenn Heizkörper ausgetauscht wurden, sollte man danach vorsorglich eine Entlüftung vornehmen. Du brauchst keine Sorge zu haben, etwas kaputtzumachen. Heizkörper zu entlüften, ist völlig ungefährlich, selbst wenn sich keine Luft in ihnen befindet.
Hinweis: Vor allem ältere Heizkörper verfügen nicht immer über ein Entlüftungsventil. Es kann dann erforderlich sein, mit einer Rohrzange oder einem großen Maulschlüssel die Überwurfmutter am Vorlauf des Heizkörpers ein Stück weit zu öffnen. Die folgende Anleitung bezieht sich nur auf Heizkörper mit Ventil.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Plane für das erste Entlüften etwa 5 Minuten ein. Hast du den Dreh erst einmal raus, geht es bei den anderen Malen bedeutend schneller.
Schritt 1:
Stelle zu Beginn die Umwälzpumpe deiner Heizungsanlage ab oder schließe den Heizkreislauf in deiner Wohnung. Mieter, in deren Wohnung dies nicht möglich ist, lassen diesen – und den nächsten – Schritt weg und machen mit Schritt 3 weiter. Allerdings verringert sich dadurch die Chance auf eine wirklich vollständige Entlüftung.
Schritt 2:
Warte nun etwa eine Stunde, damit die Luft Zeit hat, sich in den Heizkörpern zu sammeln. Befindet sich Luft im Heizkörper, sammelt sie sich in Höhe des Entlüfterstopfens, da er der höchste Punkt des Heizkörpers ist.
Schritt 3:
Drehe nun die Thermostate aller Heizkörper im Haus oder in der Wohnung auf die höchste Stufe.
Schritt 4:
Nun beginnt der eigentliche Entlüftungsvorgang. Drehe das Ventil so, dass die Öffnung nach unten zeigt, und halte dein Gefäß so nah wie möglich darunter. Halte vorsichtshalber auch einen Lappen griffbereit.
Schritt 5:
Drehe dann das Ventil mit dem Entlüftungsschlüssel auf. Eine viertel bis halbe Drehung gegen den Uhrzeigersinn sollte ausreichen.
Tipp: Bei Handtuchheizkörpern befindet sich das Ventil im hinteren oberen Bereich.
Schritt 6:
Sobald du ein Zischen hörst, entweicht die Luft. Du brauchst das Ventil dann nicht weiter aufzudrehen. Folgt nach dem vollständigen Entweichen der Luft ein Wasserstrahl, musst du das Ventil wieder zudrehen.
So verfährst du nun mit allen anderen Heizkörpern in deinem Zuhause. Sei beim Aufdrehen der Ventile vorsichtig, um nicht von austretendem Wasser überrascht zu werden, und beginne beim Entlüften immer mit dem Heizkörper, der am weitesten von der Heizungsanlage entfernt ist. Sobald du alle Heizkörper entlüftet hast, drehe die Pumpe oder deinen Heizkreislauf wieder auf und überprüfe immer auch den Druck in der Anlage. Stimmt dieser nicht, musst du notfalls Wasser nachfüllen oder dem Vermieter Bescheid geben, denn die Instandhaltung der Heizungsanlage obliegt dem Eigentümer.
Wird der Heizkörper trotz Entlüftung nicht warm, bleibt einem jedoch meist nichts anderes übrig, als einen Fachmann zu beauftragen oder als Eigentümer über einen Wechsel der Heizungsanlage nachzudenken.
Und was denken Sie daran ?