Verkehrsunfälle münden leider viel zu oft in schreckliche Tragödien und selbst vorausschauendes Fahren garantiert keine hundertprozentige Sicherheit. Auch der erfahrenste Autofahrer kann nicht viel tun, wenn jemand plötzlich auf die Straße läuft und sogar eine Vollbremsung nicht ausreicht, um den Wagen rechtzeitig zum Stehen zu bringen. Manchmal kann man ausweichen, aber nicht immer.
Genau in eine solche Situation geriet der schwedische Lkw-Fahrer Lars-Göran Söderqvist 2018 als er auf einer Schnellstraße in der schwedischen Provinz Hälsingland unterwegs war. Nur Zentimeter sollten über Leben und Tod entscheiden ...
Der schockierende Zwischenfall ereignete sich vor einem Rastplatz nahe dem schwedischen Ort Kilafors. Dort hatte sich ein damals dreijähriges Mädchen mit seinen Eltern aufgehalten, um in der dazugehörigen Gaststätte etwas zu essen. Nach der Mahlzeit wartete die Kleine mit ihrer Mutter vor der Gaststätte, während sich ihr Vater noch auf der Toilette befand. Das Mädchen war in Spiellaune und tobte auf dem Rastplatz herum, bis es plötzlich in Richtung der Schnellstraße rannte.
Als die Mutter der 3-Jährigen das bemerkte, lief sie ihr in Panik hinterher. Sie erreichte zwar noch die Straße, konnte ihre Tochter jedoch nicht mehr in Sicherheit bringen. Das kleine Mädchen stürzte auf die Fahrbahn. Genau in diesem Augenblick war Lars-Göran mit seinem Lkw nur noch 40 bis 50 Meter von den beiden entfernt:
„Weil die Mutter im Weg war, konnte ich nicht nach rechts ausweichen. Mir blieb deshalb nichts anderes übrig, als mittig über das Mädchen zu fahren, damit ich es nicht mit den Reifen treffe“, erklärt der erfahrene Lkw-Fahrer, der seit 1968 seinen Beruf ausübt.
Gleichzeitig bremste er mit Geschick seinen tonnenschweren Lastwagen, ohne die Kontrolle über seine Ladung zu verlieren. Lars-Göran blieben nur Sekunden, um zu reagieren, obwohl er aus Vorsicht seine Geschwindigkeit bereits gedrosselt hatte, bevor er den Rastplatz passierte.
„Ich weiß nicht, was ich in diesem Augenblick gedacht habe. Ich war jedoch erschüttert und hatte einen großen Schrecken bekommen. Nachdem ich angehalten hatte, wusste ich zunächst nicht, ob alles gut gegangen war. Ich bin ausgestiegen und hatte erwartet, eine Leiche auf der Straße liegen zu sehen. Zu meiner großen Erleichterung waren Mutter und Tochter relativ unverletzt“, erzählt Lars-Gören.
Bis auf eine kleine Beule durch den Sturz ging es dem Mädchen gut, ebenso wie der Mutter. Auf Facebook erhielt Lars-Göran deshalb viel Lob. Der Lkw-Fahrer selbst bleibt bescheiden und meint, er habe vor allem Glück gehabt.
Auch wenn vielleicht ein wenig Glück im Unglück die Situation glimpflich ausgehen ließ – ohne die Geistesgegenwart von Lars-Göran wäre es wahrscheinlich zu einer Tragödie gekommen. Nicht jeder hätte so souverän wie er reagiert. Also, keine falsche Bescheidenheit!
Und was denken Sie daran ?