Wenn Menschen bei einem Spaziergang in der Natur verunglücken, dann passiert das meistens durch Pech und Unachtsamkeit. Das verwundert niemanden, denn wir sind schließlich nicht für das Leben im Wald oder in den Bergen geschaffen.
Aber auch den Wildtieren, die genau in diese Wildnis gehören und dort zuhause sind, können fatale Missgeschicke passieren. Manchmal verschätzt sich auch ein Bewohner des Waldes und gerät plötzlich in eine peinliche oder auch gefährliche Lage.
Ein Wildtier, von dem man eher nicht erwartet, dass es jemals eine helfende Hand brauchen könnte, ist mit Sicherheit der Elch. Die mächtigen Geschöpfe werden bis zu 3 Meter lang und erreichen leicht eine Schulterhöhe von über 2 Metern. Sie wiegen bis zu 800 Kilogramm und ihre Schaufeln haben eine Spannweite von über einem Meter. Ein Elch, so meint man, ist groß und stark genug, um sich selbst aus jeder Bredouille herauszuarbeiten.
Aber auch ein Elch kann einen schlechten Tag haben. In den Wäldern nahe der Stadt Timmins in der kanadischen Provinz Ontario stießen zwei Männer unlängst auf einen Elch, der wirklich dringend Hilfe gebrauchen konnte.
Maurice Valliere und Pat Greba fanden im Wald einen Elch, der fast völlig in dem tückischen Schlamm eines kleinen Tümpels versunken war. Das Tier muss ins Gewässer hineingewandert sein, um an schmackhafte Pflanzen heranzukommen, und steckte jetzt in dem weichen Untergrund fest.
Der Elch war dabei, noch weiter im Schlamm einzusinken, nur sein Kopf war noch über der Wasseroberfläche. Er kämpfe und versuchte sich freizustrampeln, aber ohne Erfolg. Wenn er nicht bald Hilfe bekäme, würde er mit Sicherheit ertrinken. Maurice und Pat versuchten, das zuständige Forstamt anzurufen, um den Elch vor dem sicheren Tod zu retten.
Doch beim Forstamt hingen sie in einer Warteschleife fest. Nach einer Stunde vergeblichen Anrufens wurde den beiden klar, dass sie sich selbst etwas einfallen lassen mussten. Das Tier sank immer weiter ein und es blieb nicht mehr viel Zeit.
„Er kämpfte und kämpfte, um seinen Kopf über Wasser zu halten, aber er versank immer mehr“, erzählt Maurice. Zum Glück besitzt Pat ein Geländefahrzeug, das sich hier als überaus nützlich erweisen sollte.
Sie schafften das Fahrzeug herbei, brachten ein paar feste, lange Gurte mit und machten sich an die Arbeit. Sie schnallten die Gurte fest um die Schaufeln des Elchs, befestigten sie an dem Wagen und zogen das Tier dann Zentimeter für Zentimeter aus dem Schlamm heraus.
Elche können für Menschen sehr gefährlich werden, wenn sie sich bedroht fühlen. Zum Glück hatte dieses Exemplar wohl keine Lust auf weiteren Stress oder aber es verstand, dass die Menschen ihm geholfen hatten. Der aus dem Schlamm befreite Elch rappelte sich jedenfalls auf und trabte davon.
„Es war keine große Sache, die meisten Leute hier hätten dasselbe getan“, sagten Pat und Maurice, als ein Nachrichtenteam sie zu ihrer erfolgreichen Elch-Rettung interviewte. Was für eine schöne Einstellung! Der vierbeinige Riese hat großes Glück gehabt, dass ihn mit den beiden 70-jährigen Helden zwei so hilfsbereite Leute gefunden haben.
Und was denken Sie daran ?