Mehr Blätter führen zu mehr Schub und weniger Lärm. Kontinuierlich entwickelt die MT-Propeller, Rotoren mit mehr Blättern. Sie sollen helfen, Flugzeuge mit E-Motoren zu bauen.
Mehr Blätter, mehr Schub, das sagt der deutsche Hersteller MT-Propeller. Die Firma hat einen Propeller mit elf Blättern entwickelt und mit einem Flugzeug erprobt. Mithilfe des Propellers setzt ein Flugzeug die Drehbewegung des Motors in Schub um. Rotationsgeschwindigkeit und Fläche der Blätter bestimmen maßgeblich die Stärke des Antriebsschubs. Die Zahl der Blätter hingegen die Menge der Impulse pro Drehbewegung.
Der elfblättrige Propeller wurde an eine Piper PA31T1 ausprobiert, die mit Pratt & Whitney PT6A-135A-Turbinen motorisiert war. Laut MT ähnelt das Verhalten des Turboprop einem Düsenflugzeug. Es steht schneller mehr Schub zur Verfügung, dazu entsteht ein gleichmäßigeres, weniger störendes Geräusch.
Der Standschub für den Start sei 15 Prozent höher gewesen als mit einem normalen Propeller, so die Firma. Die Entwickler hoffen, dass dieses System in Kombination mit niedriger Drehzahl neue Möglichkeiten in Bezug auf Leistung, Effizienz und Geräuschentwicklung eröffnen könnte. Unter anderem erleichtert der neue Propeller den Antrieb durch einen E-Motor.
2016 wurde der erste Testflug eines siebenblättrigen Propellers absolviert, 2019 ein Propeller mit neun Blättern erprobt. 2022 sind es nun elf Blätter geworden. Dem Außenstehenden ist MT-Propeller unbekannt, dennoch dominiert die Firma aus Straubing den Propeller Markt. Ihre Fünf-Blatt-Propeller wurden quasi zum Industriestandard. Sie werden unter anderem in der Cessna 425-Serie, der Piper Cheyenne PA31T und T1, der Piper Cheyenne PA42-1000 und der Cessna 208 Caravan eingesetzt. MT-Propeller wurde 1981 von Gerd Mühlbauer gegründet und bietet über mehr als 27 Propellerdesigns an, die wiederum mit über 220 Blättern kombiniert werden können. Das Unternehmen sagt, dass es Propeller für über 90 Prozent der in Europa hergestellten Flugzeuge mit Kolben- oder Turbinentriebwerken liefert.
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