Rückenschmerzen sind ein echtes Volksleiden. Kaum ein Mensch, der älter ist als 40 Jahre und sie nicht am eigenen Leib schon gespürt hat. Wir erklären kurz und kompakt, was die Ursache für Rückenschmerzen sein kann und welche Therapien es gibt.
Was sind Rückenschmerzen?
Bei Rückenschmerzen handelt es sich um Verspannungen, Steifigkeit oder Schmerzen im Rücken, die ihren Ursprung meist in den Muskeln, den Wirbeln oder Gelenken des Rückens haben.
Rückenschmerzen sind ein extrem häufiges Problem, das etwa vier von fünf Menschen mindestens einmal im Laufe ihres Lebens betrifft. Die meisten Betroffenen sind zwischen 35 und 50 Jahren alt. Die Schmerzen können sogar jahrelang anhalten.
Schmerzen im Rücken können durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden, zum Beispiel durch eine schlechte Körperhaltung oder durch falsches Sitzen, ungünstiges Bücken oder Heben oder sogar durch Sportverletzungen.
Rückenschmerzen treten am häufigsten im unteren Teil des Rückens auf und erstrecken sich bis auf die Hüften, können aber auch im oberen Rücken auftreten.
Was sind die Ursachen von Rückenschmerzen?
Die Wirbelsäule
Die menschliche Wirbelsäule, unser Rückgrat, besteht aus 33 einzelnen Knochen, die als Wirbel bezeichnet werden. Diese lassen sich in folgende Kategorien einteilen:
- Halswirbel (7 Wirbel im Nacken)
- Brustwirbel (12 Wirbel im Brustbereich)
- Lendenwirbel (5 Wirbel im unteren Rücken)
- Kreuzwirbel (5 verwachsene Wirbel im unteren Rücken)
- Steißwirbel (4 verwachsene Wirbel, bei denen es sich um ein Überbleibsel der Schwanzwirbel handelt)
Diese Wirbel werden von Bandscheiben verbunden und bilden zusammen mit den Gelenken und Bändern eine starke, flexible Säule, die den Rest unseres Skeletts stützt und unser Rückenmark schützt. Das Rückenmark ist einer der wichtigsten Teile unseres Körpers, da es durch die Nerven das Gehirn mit praktisch allen Bereichen des Körpers verbindet.
Ab einem mittleren Lebensalter ist eine Zerrung der Muskeln im Rücken eine der häufigsten Ursachen für Rückenschmerzen. Zudem kann der Verschleiß der Bandscheiben und anderer zugehöriger Strukturen der Wirbelsäule zu Rückenschmerzen führen. Diese Veränderungen werden meistens durch „Überlastung“ oder durch Bewegungen verursacht und treten daher am ehesten im Nacken (Halswirbel) und im unteren Teil (Lendenwirbel) der Wirbelsäule auf. Sie können durch normale, alltägliche Bewegungen zu Hause oder am Arbeitsplatz ausgelöst werden oder sich aufgrund einer schlechten Körperhaltung oder aufgrund falschen Hebens zu schwerer Gegenstände schleichend entwickeln.
Zu den Hauptursachen für Rückenschmerzen zählen:
- ungünstiges Bücken
- Überdehnen von Muskeln oder Muskelzerrungen
- Sportverletzungen
- Heben oder Tragen schwerer Gegenstände
- Autofahren über einen längeren Zeitraum
- Übergewicht
Normalerweise treten die Schmerzen ohne bekannten Auslöser auf. Manche Menschen wachen morgens mit Rückenschmerzen auf, ohne die genaue Ursache oder den Auslöser zu kennen. Diese Art von Rückenschmerzen verschwindet normalerweise recht schnell wieder von alleine.
Es gibt jedoch auch andere, schwerwiegendere Ursachen für Rückenschmerzen, etwa rheumatoide Arthritis oder spinale Stenose. Diese müssen von einem Arzt diagnostiziert und behandelt werden.
Was sind die Symptome bei Rückenschmerzen?
Die Bewegungsfähigkeit und Flexibilität ist möglicherweise eingeschränkt. Eventuell stellen Sie auch Schwellungen oder Blutergüsse fest. In einigen Fällen sind die Schmerzen und die Steifigkeit zwar lästig, beeinträchtigen den Alltag jedoch nicht. In anderen Fällen können die Schmerzen jedoch sehr ausgeprägt sein und eine massive Einschränkung darstellen.
Die konkreten Symptome, die bei Ihnen auftreten, richten sich nach den Ursachen für Ihre Schmerzen. Wenn Sie bei sich schwerwiegende Symptome, wie etwa ein Gefühl der Taubheit in den Beinen oder Inkontinenz beobachten, sollten Sie ärztlichen Rat einholen.
Welche Formen von Rückenschmerzen gibt es?
Rückenschmerzen lassen sich in Schmerzen im oberen Teil des Rückens, Schmerzen im unteren Teil des Rückens oder Hexenschuss (Lumbago) unterteilen.
Schmerzen im unteren Rücken
Schmerzen im unteren Rücken sind die häufigste Form der Rückenschmerzen. Sie werden häufig als Steifigkeit, Verspannung oder Schmerzen im Bereich der Lendenwirbel wahrgenommen. Eine häufige Ursache sind Muskelverletzungen, z. B. durch das Anheben eines schweren Gegenstands. Meist handelt es sich hierbei nicht um ein ernsthaftes Problem, da die Symptome in 50 Prozent der Fälle innerhalb von zwei Wochen wieder verschwinden.
Lumbago (Hexenschuss)
Hexenschuss ist lediglich eine weitere Bezeichnung für Schmerzen im unteren Rücken. Der Begriff wird bereits seit dem 17. Jahrhundert verwendet. Heutzutage wird der genauen Bezeichnung der jeweiligen Art von Schmerzen im unteren Rücken jedoch der Vorzug gegeben.
Schmerzen im oberen Rücken
Schmerzen im oberen Rücken sind nicht so häufig wie Schmerzen im unteren Rücken und betreffen meistens die Halswirbel (Nacken) oder manchmal die Bereiche der Brustwirbel. Schmerzen im oberen Rücken führen zu ähnlichen Symptomen wie Schmerzen im unteren Rücken – zu einer Steifigkeit und zu Verspannungen im Bereich des Nackens und der Schultern sowie zu Bewegungseinschränkungen. Diese Form der Rückenschmerzen kann ebenfalls durch eine Muskelverletzung verursacht werden. Arthrose oder Rheuma sind gerade bei älteren Menschen weitere Ursachen. Manchmal treten morgens nach dem Aufwachen Symptome wie ein steifer Nacken und akute Schmerzen im oberen Rücken auf.
Rückenschmerzen können akut oder chronisch sein. Akute Rückenschmerzen halten weniger als sechs Wochen an, während Schmerzen, die mehr als drei Monate andauern, als chronische Rückenschmerzen bezeichnet werden. Alles dazwischen gilt als „subakuter Rückenschmerz“.
Wie werden Rückenschmerzen behandelt?
Es gibt verschiedene Schritte, die Sie ergreifen können, um der Entstehung von Rückenschmerzen vorzubeugen und diese zu behandeln. Mehr dazu erfahren Sie im Beitrag zum Thema chronische Rückenschmerzen. Sorgen Sie vor allem für einen starken Rücken:
- Treiben Sie regelmäßig Sport, insbesondere Walking und Schwimmen.
- Reduzieren Sie Stress.
- Achten Sie darauf, dass Sie Gegenstände richtig heben oder tragen.
- Sorgen Sie für eine gute Körperhaltung.
- Pflanzliche Mittel wie etwa Arnika-Gel, das auf den betroffenen Bereich des Rückens aufgetragen wird oder Teufelskralle bei allgemeinen Gelenkschmerzen erweisen sich bei der Behandlung von Rückenschmerzen häufig als wirksam.
Wenn Ihnen diese Maßnahmen nicht helfen, müssen Sie die Ursache Ihrer Rückenschmerzen abklären und nach weiteren Behandlungsmöglichkeiten suchen. Dazu können alternative Therapien wie etwa Akupunktur oder Osteopathie gehören oder auch konventionelle Behandlungsmethoden, wie etwa verschiedene Arten von Injektionen oder eine Operation.
Und was denken Sie daran ?