"Autsch" auf Schritt und Tritt? Wir sagen Ihnen, warum die Beine plötzlich schwächeln ... Ausgiebige Wanderungen, lange Flüge, zu viel Sport oder zu wenig – es gibt viele Gründe für Schmerzen in den Beinen. Aber nicht immer sind die Ursachen so offensichtlich. Kribbelt und zieht es ab der Hüfte abwärts immerzu? Bereiten Laufen oder Stehen Schmerzen? Dann können ernsthafte Erkrankungen daran schuld sein. Die häufigsten Ursachen für Beinschmerzen im Überblick. Gehen, laufen, springen, stehen: Unsere Gliedmaßen müssen viel aushalten. Ein komplexes Zusammenspiel von Knochen, Muskeln, Sehnen, Bändern, Nerven und Gefäßen sorgt dafür, dass wir den ganzen Tag beweglich sind. Unsere Beine fühlen sich nach 16 Stunden harter Arbeit oft schlapp und schwer an. Das ist meist nichts weiter als das Ergebnis einer Überlastung. Erste-Hilfe-Maßnahme in diesem Fall: Füße hochlegen und verschnaufen. Doch bei diesen Symptomen sollten Betroffene hellhörig werden und die Ursachen von Beinschmerzen bei Arzt oder Ärztin abklären lassen: Allerdings ist es nicht immer einfach, herauszufinden, was die Beschwerden auslöst. Schon kleine Störungen im System, das uns auf den Füßen hält, können für die Schmerzen verantwortlich sein. Die wohl offensichtlichste Ursache für Schmerzen in den Beinen ist ein Bruch. Oberschenkelknochen, Schienbein und Wadenbein sind die knöchernen Strukturen unserer unteren Gliedmaßen. Ihr Aufbau als Röhrenknochen verbindet Leichtigkeit mit Stabilität. Doch eine massive Krafteinwirkung zum Beispiel infolge eines Sturzes kann sie brechen. Ein Bruch kann aber auch unbemerkt geschehen: als Ermüdungsbruch durch eine dauerhafte Überbelastung oder Fehlstellung. Hierbei vollzieht sich der Bruch erst langsam. Beinschmerzen werden nach und nach stärker. Besonders ein Bruch des Wadenbeins kann unentdeckt bleiben. Denn im Unterschenkel trägt mit dem Schienbein ein anderer Knochen das meiste Gewicht. Normales Gehen ist trotz der Verletzung ohne starke Schmerzen in den Beinen möglich. Schnell passiert ist eine Verstauchung (Fachausdruck: Distorsion). Diese Verletzungen der Bänder oder der Gelenkkapsel sind häufige Folgen von ruckartigen und ungewohnten Bewegungen, wie sie häufig beim Sport passieren. Sie knicken zum Beispiel mit dem Fuß um oder verdrehen sich das Knie. Dabei können die Bindegewebsfasern in den Gelenken überdehnen oder sogar reißen. Das betroffene Gelenk schmerzt, funktioniert nicht mehr richtig und weist mitunter Blutergüsse auf. Schmerzen beim Gehen in den Waden oder Schmerzen im Zehenbereich beim Liegen sind typische Zeichen einer fortgeschrittenen Arteriosklerose(umgangssprachlich: Gefäßverkalkung). Bei der Krankheit kommt es durch Ablagerungen in den Blutgefäßen überall im Körper zu verengten Adern und schmerzhaften Durchblutungsstörungen. In den Beinen äußert sich Arteriosklerose oft als periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK), der sogenannten Schaufensterkrankheit. Diesen Namen hat PAVK im Volksmund bekommen, weil Betroffene nur kurze Strecken gehen können. Sie bleiben wegen der Beinschmerzen oft stehen wie bei einem Schaufensterbummel. Die chronische Minderdurchblutung der Gliedmaßen ist im fortgeschrittenen Stadium auch Ursache für schmerzende Beine im Ruhezustand. Sie kann irgendwann zum Absterben von Gewebe führen. Eine Folge ist das sogenannte Raucherbein. Bei Schmerzen in den Beinen sowohl bei Belastung als auch bei Ruhe, sollte ein Arzt oder eine Ärztin unbedingt die Gesundheit des Herzens prüfen. Bevor sich Arteriosklerose bemerkbar macht, sind häufig unbemerkt schon die Herzkranzgefäße verkalkt – was irgendwann einen Herzinfarkt auslösen kann. Grundsätzlich gilt jedoch: Je vielfältiger die Auslöser, desto geringer ist die Chance auf ein Patentrezept. Wer wiederkehrende starke Beinschmerzen im Ruhezustand und bei Bewegung spürt, sollte einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Sie klären die mögliche Ursache und das weitere Vorgehen ab. Diese Vorerkrankungen könnten bei Schmerzen in den Beinen eine Rolle spielen und sollten deshalb mit dem Arzt oder der Ärztin besprochen werden: Es ist gut möglich, dass bei Schmerzen in den Beinen eine Gefäßuntersuchung (Angiografie) der Arterien und Venen vorgenommen werden muss. Wie das funktioniert, erfahren Sie hier: > Angiografie: So läuft die Gefäßuntersuchung ab Haben Sie tiefere Beinschmerzen, die sich anfühlen wie ein Muskelkater und mit Schwellungen und Verfärbungen der Haut einhergehen? Diese können ebenfalls durch eine Durchblutungsstörung verursacht sein. Ein häufiger Grund dafür sind verstopfte Gefäße. Verändert sich die Zusammensetzung des Bluts oder ist die Gerinnungsneigung erhöht, kann es zu Ablagerungen in Form von Gerinnseln kommen. Diese können Thrombosen oder Embolien verursachen. Die Schmerzen in den Beinen entstehen dabei durch die akute Unterversorgung der Muskeln mit Blut. Mehrstündige Auto- oder Flugreisen und der einhergehende Bewegungsmangel sind Risikofaktoren für Thrombosen in Arterien und Venen der Beine. Ziehende Schmerzen in den Beinen, vor allem Waden und Füßen, sind ein Symptom. Es kann auch erst Tage nach der Reise auftreten. Hinter Beinschmerzen kann auch eine Venenschwäche stecken. Besenreiser, Krampfadern, unklare Wunden oder Geschwüre (ein sogenanntes offenes Bein) können auf chronisch-venöse Insuffizienz hindeuten. Das heißt: Der Blutfluss durch die Venen in Richtung Herz ist gestört. Blutgerinnsel (Thromben) haben die Venenklappen beschädigt, sodass sie nicht mehr richtig schließen. Zum Herzen weitergepumptes Blut kann deshalb in die Venen zurückfließen und Stauungen, Venenweitungen oder Ödeme verursachen. Schädigungen von Muskeln gehören zu den typischen Sportverletzungen, die Beinschmerzen verursachen. Gequetschte Muskelpartien durch Prellungen, überlastete Faserstrukturen durch Zerrungen oder Risse äußern sich als Muskelschmerzen in den Beinen. Sie sind oft leicht zu diagnostizierende Verletzungen. Denn die Beschwerden treten in der Regel direkt nach der ursächlichen Bewegung, dem Stoß oder Sturz auf. Mit Kühlakkus und einer Pause sind die schlimmsten Muskelschmerzen durch Zerrungen meist schnell überstanden. Mit dem Sport sollten Sie dennoch länger pausieren. Ein Faserriss hingegen muss manchmal operiert werden. Bei einzelnen Sportarten treten speziellere Muskelschmerzen auf. Läufer klagen z. B. oft über Schmerzen im Schienbein. Das kann mehrere Ursachen haben, etwa eine ungünstige Laufhaltung, falsche Schuhe oder Überbelastung. Gerade im letzteren Fall kann das Schienbeinkantensyndrom vorliegen. Auch wenn es nicht so aussieht: Im Unterschenkel haben wir nicht nur in den Waden, sondern auch am Schienbein Muskeln. Diese reagieren empfindlich auf ungewohnte oder zu starke Belastung und führen zu Entzündungen der angrenzenden Sehnen und Knochenhaut. Bei diesem Syndrom treten die Muskelschmerzen meist beim Laufen auf. Sie können sich jedoch steigern bis hin zu Schmerzen im Schienbein im Ruhezustand. Wenn sich Schmerzen in den Beinen wie Muskelkater anfühlen, dann ist es vielleicht auch genau das. Selbst wenn Sie sich nicht angestrengt haben. Schon eine kurze Wanderung kann Muskelschmerzen zur Folge haben, wenn es zum Beispiel länger bergab ging. Die abbremsende Bewegung ist untypisch und belastet selten genutzte Muskeln. Am nächsten Tag treten plötzlich Schmerzen in den Beinen auf, die aber bald wieder nachlassen. Verschleißt das Gelenk stärker als es dem Lebensalter entsprechend üblich wäre, spricht man von Arthrose: Dabei handelt es sich um eine Abnutzung des Gelenkknorpels, die besonders häufig im Knie auftritt. Sie führt irgendwann dazu, dass Knochen auf Knochen reibt. Nicht selten ist Arthrose die Folge einer Fehl- oder Überlastung. X- und O-Beine verschleißen das Gelenk ungleichmäßig. Übergewicht führt dazu, dass es zu stark beansprucht wird und schneller abnutzt. Typisch für Arthrose sind starke Schmerzen, sobald das Gelenk von Ruhe auf Bewegung umstellen muss. Dieser sogenannte Anlaufschmerzlässt nach, sobald der Bewegungsapparat „warmgelaufen“ ist. Eine stärker ausgeprägte Arthrose hat auch starke Beinschmerzen im Ruhezustand zur Folge. Manchmal wurzelt der Schmerz im Bein auch in den Nerven. Er wird dann mehr als ein Brennen in den Beinen empfunden. Ist das periphere Nervensystem beispielsweise erkrankt (Sammelbegriff dafür: Polyneuropathie), ist die Funktion der Nervenfasern gestört. Häufig sind davon die inneren Strukturen der Beine betroffen. Symptome sind Taubheitsgefühle, Kribbeln, Krämpfe, Schmerzen und Gehstörungen. > Lesen Sie hier mehr zum Thema Polyneuropathie Eine weitere neurologische Erkrankung, die sich auf die Beine auswirkt, ist das Restless Legs Syndrom. Typischerweise treten die Beschwerden nur im Ruhezustand auf. Das Kribbeln, Brennen oder Ziehen ist vorbei, sobald Betroffene die Gliedmaße wieder bewegen. Patienten können sehr darunter leiden, durch brennende Beine nachts keinen Schlaf zu bekommen. Diabetiker können eine diabetische Neuropathie entwickeln. Dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte greifen die Nerven an. Es kommt zu Kribbeln und Schmerzen in den Beinen. Medikamente können die Beschwerden lindern, heilbar ist die Neuropathie nicht. Ebenfalls zu den neuralen Ursachen zählen Probleme mit dem Ischiasnerv. Der große, aus der unteren Wirbelsäule in die Beine laufende Nerv kann z. B. durch einen Bandscheibenvorfall eingeklemmt werden. Ist der Ischias gestört, können kribbelnde bis brennende Beine die Folge sein. Entzündungen in Gelenken (Arthritis), Muskeln oder Sehnen, die durch Belastungen oder Bakterien entstehen, lösen ebenfalls Beinschmerzen aus. Typische Symptome dafür sind Steifigkeit, Schwellungen und Wärmeentwicklung. In selteneren Fällen führen Erkrankungen der Knochen wie Entzündungen, Schwund (Osteoporose) oder Tumore zu den Beschwerden. Es lohnt es sich, ein paar allgemeine Tipps zur Vorbeugung zu befolgen, damit die Beine lange gesund und fit bleiben: > Was ist Schmerz? Und was passiert dabei im Körper? Die Behandlung von Beinschmerzen hängt von der Ursache ab. Einfache Muskelschmerzen oder auch Zerrungen in Folge von Belastung können durch folgende Maßnahmen behandelt werden. Andere Ursachen von Beinschmerzen sollten durch eine Untersuchung von Arzt oder Ärztin abgeklärt werden. Die Diagnose bestimmt dann, ob schmerzstillende Medikamente, eine Therapie oder andere Maßnahmen notwendig sind. Der Hausarzt oder die Hausärztin ist der richtige Ansprechpartner bei Beinschmerzen. Sie stellen eine erste Diagnose und können dann zum Neurologen, Orthopäden oder Gefäßmediziner überweisen. Ziehende Schmerzen in den Beinen, die des Nachts auftreten, können als verzögerte Folge einer körperlichen Belastung auftreten. Auch Durchblutungsstörungen oder Arthrose können starke Beinschmerzen im Ruhezustand verursachen. Schmerzende, brennende oder ziehende Beine können verschiedene Ursachen haben: Schäden der Knochen oder Muskulatur, Störungen der Durchblutung wie Arteriosklerose oder Nervenkrankheiten. Genaueres können der Hausarzt oder die Hausärztin bestimmen. Sind die Gründe für Beinschmerzen harmlos, kann Wärme helfen. Bei akuten Verletzungen wie Prellungen oder Zerrungen hilft Kälte. Hochlagern entlastet die Beine ebenfalls. Rezeptfreie Schmerzmittel können Beinschmerzen zunächst lindern, sollten jedoch nie ohne Absprache oder über längere Zeit eingenommen werden.
1. Beinschmerzen durch Brüche und Verstauchungen
2. Beinschmerzen durch Durchblutungsstörungen
Schmerzen in den Beinen: Wann muss ich zum Arzt?
Das wird der Arzt fragen:
Schmerzen in den Beinen wie Muskelkater
3. Muskelschmerzen: Beine überlastet?
Schmerzen im Schienbein
Muskelkater ohne Grund?
4. Beinschmerzen durch Gelenkverschleiß
5. Brennende Beine: neurologische Ursachen
6. Andere Schmerzquellen
Schmerzen in den Beinen vorbeugen
Schmerzen in den Beinen behandeln
FAQ zu Schmerzen in den Beinen
Welcher Arzt ist bei Schmerzen in den Beinen zuständig?
Warum Schmerzen meine Beine nachts?
Was verursacht Schmerzen in den Beinen?
Was hilft bei Schmerzen in den Beinen?
Und was denken Sie daran ?