Je größer die Brüste, desto mehr Freigetränke gibt es – diese Werbeaktion hielt ein Pub in Australien offenbar für eine gute Idee. Mittlerweile machten die Betreiber einen Rückzieher.
Man sollte meinen, dass die Zeiten, in denen Frauen rein nach ihrem Aussehen beurteilt wurden, längst vorbei seien – und doch gibt es immer wieder Vorfälle, die das Gegenteil zeigen. Der Pub "Woolshed on Hindley" im australischen Adelaide offenbarte mit einer Rabattaktion ein fragwürdiges Frauenbild.
Das Lokal wollte weibliche Gäste anlocken, indem man ihnen Freigetränke anbot. Faustregel: Je größer die Brüste, desto mehr Gratis-Drinks gab es. Frauen mit Körbchengröße A sollten ein Getränk bekommen, bei Größe B gab es zwei, für BH-Größe C sogar drei Getränke. Ihre BHs sollten die Frauen in der Bar aufhängen. Was die Betreiber des Pubs offenbar für eine witzige Idee (oder einen durchschlagenden PR-Gag) hielten, rief – eigentlich nicht ganz unerwartet – eine Menge Kritik hervor.
Pub entschuldigt sich für Werbeaktion
"Einen BH zu tragen ist so unbequem, häng ihn auf und lass einfach los", so warb "Woolshed on Hindley" laut dem australischen Fernsehsender ABC auf Facebook für die Aktion. "Je größer, desto besser." Bei vielen Gästen und Social-Media-Usern kam das aber nicht gut an. In den Kommentaren war von "frauenfeindlichem Bullshit" und Sexismus die Rede. Die australische Gesundheitsexpertin Samantha Battams, die sich mit geschlechterspezifischer Gewalt beschäftigt, sagte ABC, es gebe "kein deutlicheres Beispiel für Objektifizierung" von Frauen: "Ich finde es extrem sexistisch, wenn ein Nachtclub heutzutage sagt, dass Frauen Freigetränke entsprechend der Größe ihrer Brüste bekommen sollen."
Der Pub hat sich mittlerweile für die Aktion entschuldigt. Es sei nie die Absicht gewesen, Bodyshaming zu betreiben, heißt es in einem Facebook-Post. Aufgrund des negativen Feedbacks sei die Aktion abgesagt worden. Doch auch mit dieser Entschuldigung zeigten die Pub-Betreiber, dass sie das Problem im Kern nicht begriffen hätten, so Expertin Battams: "Es geht nicht darum, dass Frauen mit kleineren Brüsten abgewertet werden. Der Punkt ist, dass es sehr beleidigend für Frauen ist, wenn sie so bewertet werden und der Fokus komplett auf dem Äußerlichen liegt."
Sehen Sie im Video: Damit hätten die Besucher des "The Roost Pubs" in Birmingham wohl nicht gerechnet. Gut gelaunt taucht Ed Sheeran auf und stellt sich prompt hinter die Zapfanlage. Beim Billard spielen begeistert der Sänger die Besucher mit einer spontan Gesangs- und Tanzeinlage.
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