Als ein Wanderer in den Schweizer Alpen unterwegs ist, passiert ihm etwas Gefährliches: Er genießt die Aussicht so sehr, dass er nicht mehr richtig auf seine Route achtet: Als er sich schließlich auf den Rückweg zu seiner Unterkunft machen will, stellt er fest, dass er gar nicht mehr weiß, wo genau er sich gerade befindet. Ratlos versucht er sich zu orientieren, doch ohne Erfolg. Er wird langsam unruhig, denn es dauert nicht mehr lange, bis die Dunkelheit hereinbricht.
Er stößt auf ein aufgegebenes, menschenleeres Bergdörfchen in der Nähe von Gimmelwald. Nun kennt er zwar seine Position, aber der einzige Weg, der laut seiner Karte zurück zu seiner Unterkunft führt, ist nicht mehr begehbar. Jetzt ist guter Rat teuer. Dann geschieht etwas Ungewöhnliches: Wie aus dem Nichts taucht auf einmal ein unerwarteter Helfer auf.
Lautlos nähert sich eine Katze auf ihren Samtpfötchen dem Mann vollkommen ohne Scheu, als wolle sie ihn begrüßen. Dann schlägt sie zielstrebig eine Richtung ein, bleibt sitzen und blickt auffordernd zu ihm hoch.
Als der Mann dann endlich zu der Katze aufschließt, läuft sie weiter voraus und folgt unbeirrt einem Pfad, den der Tourist zuerst gar nicht bemerkt hatte. Immer wieder schaut die Katze zurück, ob der verirrte Mann auch wirklich noch hinter ihr ist.
Immer weiter trabt das ungewöhnliche Gespann bergab, bis der Mann tatsächlich wieder auf dem größeren Weg ins Tal steht, den er zuvor bergauf genommen hatte.
Die Katze wäre wohl gerne Wanderführerin geworden. Instinktiv hat sie gemerkt, dass der Mann ohne ihre Hilfe verloren wäre, und genauso instinktiv hat sie ihn sicher zurück ins Tal geführt. Dafür wird er ihr noch lange dankbar sein. Heute ist die Katze bestimmt auf der Suche nach dem nächsten verlorenen Touristen, um auch ihn oder sie sicher zurückzuleiten. Solchen Heldinnen begegnet man wirklich selten.
Und was denken Sie daran ?