Vitamin D rückt immer weiter in den Fokus der Forschung, und das zu Recht. Das Vitamin ist ein echter Allrounder. Während man früher dachte, dass Vitamin D ausschließlich für den Knochenstoffwechsel benötigt wird, weiß man heute, dass das Vitamin an etlichen Stoffwechselprozessen in unserem Körper beteiligt ist. Welche das sind und was Vitamin D für unsere Gesundheit bedeutet, erfahren Sie hier.
Vitamin D oder Calcitriol, wie seine aktive Form korrekt heißt, ist vor allem für die Stärkung der Knochen verantwortlich. Ein Mangel kann deshalb zu Knochenbrüchigkeit (Osteoporose) führen. Doch seine Funktionen reichen weit darüber hinaus. Eine gute Vitamin D-Versorgung scheint vor Autoimmunerkrankungen, Entzündungen und Krebs zu schützen.
Vitamin D & der Dünndarm
Viele unserer Organe haben Vitamin D-Rezeptoren an ihren Zellen, unter anderem der Dünndarm. Dort regelt das Vitamin D die Aufnahme von Kalzium und Phosphatund kann vermutlich durch seine entzündungshemmende Wirkung Krankheiten wie Morbus Crohn oder Colitus ulcerosa vorbeugen.
Vitamin D & das Immunsystem
Damit unser Immunsystem normal funktioniert, benötigen wir ebenfalls Vitamin D. Es gibt gewissermaßen den Ton an, wenn es um eine Reaktion unseres Immunsystems geht. Erkennt der Körper einen fremden Stoff, wird vermehrt Vitamin D ausgestoßen und aktiviert. Dabei dockt es sich an die Immunzellen an und vermittelt ihnen, wie sie reagieren sollen: entweder mit der Ausschüttung von körpereigenen Abwehrstoffen oder mit einem „Alles okay“-Signal. Letztes ist vor allem für Patienten mit Autoimmunkrankheiten von Vorteil, denn dadurch hemmt das Vitamin D eine Überreaktion des Immunsystems, wie es bei Autoimmunerkrankungen der Fall ist.
Die entzündungshemmende Wirkung des Vitamins kommt vor allem Menschen mit einer chronischen Entzündung, wie beispielsweise Asthmapatienten oder Patienten mit Herzinsuffizienz, zugute und wirkt sich positiv auf die Krankheit aus.
Für Diabetes Typ 1 Patienten spielt Vitamin D eine besondere Rolle. Es wirkt für sie gleich zweifach. Zum einen wirkt sich Vitamin D eindämmend auf die Autoimmunerkrankung aus, zum anderen unterstützt es den Glukose-Stoffwechsel. Dafür greift es regulierend in die Insulinwirkung ein.
Vitamin D & die Psyche
Aktuelle Studien haben einen Zusammenhang zwischen einem akuten Vitamin D-Mangel und psychischen Erkrankungen aufgewiesen. Durch die Verabreichung von Vitamin D konnten sowohl Stimmung als auch Wohlbefinden deutlich positiv beeinflusst werden, weshalb ein Vitamin D-Mangel häufig bei Depressionen und Niedergeschlagenheit in Betracht gezogen wird.
Vitamin D & die Krebsvorbeugung
Neueste Ergebnisse belegen, dass Vitamin D bei der Zellteilung von Tumorkrebszellen eine entscheidende Rolle spielt. Bereits bei mehreren Krebsarten konnte eine Eindämmung des Krebszellwachstums nach der Einnahme von ausreichend Vitamin D beobachtet werden. Hingegen scheint ein Vitamin D-Mangel das Zellwachstum der Krebszellen zu begünstigen.
Vitamin D & die Muskeln
Auch unsere Muskeln profitieren von einer ausreichenden Vitamin D-Versorgung. Studien konnten belegen, dass ein Mangel an Vitamin D Muskelkrämpfe und Stürze begünstigt, da ein Vitamin D-Mangel mitverantwortlich ist für Muskelschwäche und Muskelschwund. Aus diesem Grund wird Vitamin D mittlerweile vor allem in der Osteoporose-Behandlung zur Sturzprävention eingesetzt.
Vitamin D & die Knochen
In den Nieren ist Vitamin D für die Rückresorption von Kalzium verantwortlich. Das bedeutet, es sorgt für eine Wiederaufnahme von Kalzium in den Nieren, welches über diese sonst ausgeschieden würde. Gerade für Patienten mit einem erhöhten Kalziumbedarf, wie beispielsweise Osteoporose-Patienten, spielt dies eine besondere Rolle. Das Vitamin D sorgt für einen besser funktionierenden Knochenstoffwechsel und hebt zudem die Kalziumresorbtionsrate an. Dadurch wird die Kalzium-Versorgung verbessert.
Die Forschung geht weiter
Die Forschung ist noch nicht am Ende. Bereits neue Rezeptoren für das Vitamin D konnten im Gehirn und in der Haut nachgewiesen werden. In unserer Haut hat Vitamin D vermutlich Einfluss auf das Zellwachstum sowie beim Wachstum der Haare. Zwar steht noch nicht endgültig fest, welche Funktionen Vitamin D in unserem Gehirn übernimmt, die bisherige Forschung zeigt jedoch, das Vitamin D mehr als ein sonniges Hormon für unsere Knochen ist. Es spielt in vielen Stoffwechselprozessen in unserem Körper eine wichtige Rolle und beugt neben Entzündungen und Infektionen ebenfalls Krebs vor.
Wie viel Vitamin D ist empfehlenswert?
Weil Vitamin D kaum in der Nahrung vorkommt, empfehlen Experten vor allem im Herbst und Winter, wenn die Eigensynthese in der Haut zu niedrig ist, Vitamin D in Tablettenform einzunehmen. Als Schätzwert für eine angemessene Zufuhr gibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) für Kinder, Jugendliche und Erwachsene 20 Mikrogramm Vitamin D pro Tag an. Dieser Wert gilt bei fehlender körpereigener Bildung. Im Sommer kann der Körper theoretisch genug Vitamin D bilden, vorausgesetzt man geht täglich 30 Minuten mit unbedeckten Unterarmen in die Sonne.
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