"Bitte respektiert unsere Arbeit": Das fordern Frankreichs Lavendel-Bauern aus der Provence. Damit ist nicht etwa Macrons Regierung gemeint, sondern Influencer – und das hat seine Gründe.
Die Landschaft von Valensole ist einmalig. Schier endlose Felder machen aus der Gemeinde in der Provence im Süden Frankreichs einen traumhaften Ort. Besonders im Sommer, wenn der Lavendel violett blüht und sich Pflanze an Pflanze in einem Meer voller Blüten reihen, wirkt die Ortschaft himmlisch. Kurz gesagt: Die Gegend um Valensole bietet die perfekte Kulisse für Influencer und Instagram-Bilder.
Allein unter dem Hashtag #lavenderfields finden sich knapp 168.000 Beiträge. Eine Vielzahl davon eint, dass darin Influencerinnen in Sommerkleidern mit Lavendel in der Hand in den Feldern posieren. Frei nach dem Motto: Likes sind geil. Und dafür von ihren Followern mit solchen Kommentaren übersät werden: "Wie schön ist das Bild denn bitte (ein Herzchen-Smiley und zwei lila Herzen)?"
Frankreichs Bauern: "Bitte respektiert unsere Arbeit"Doch während die Fotos den Influencern ordentlich Reichweite bescheren, sind die Folgen für die Umwelt und insbesondere für die Bauern, denen die Felder gehören, fatal. Der Fotograf Paul Reiffer hat sich genau darüber in einem Blog echauffiert. Er berichtet von katastrophalen Zuständen: wie Landstraßen wegen der "Möchtegern"-Influencer, so nennt er sie, zugeparkt werden, Personen für ein Foto ganze Lavendelsträuße pflücken, wie Menschen ihren mobilen Kleiderschränke mitbringen – und Trittleitern für den besseren Winkel benutzen.
Frankreichs Bauern: "Bitte respektiert unsere Arbeit"
Doch während die Fotos den Influencern ordentlich Reichweite bescheren, sind die Folgen für die Umwelt und insbesondere für die Bauern, denen die Felder gehören, fatal. Der Fotograf Paul Reiffer hat sich genau darüber in einem Blog echauffiert. Er berichtet von katastrophalen Zuständen: wie Landstraßen wegen der "Möchtegern"-Influencer, so nennt er sie, zugeparkt werden, Personen für ein Foto ganze Lavendelsträuße pflücken, wie Menschen ihren mobilen Kleiderschränke mitbringen – und Trittleitern für den besseren Winkel benutzen.
Mittlerweile haben die Bauern genug davon, dass ihre Lebensgrundlage, ihre Felder, zu likebaren Instagram-Motiven degradiert werden. In Valensole haben sie deshalb ein Plakat aufgehängt, wie ein Foto von Reiffer zeigt. Darauf steht: "Bitte respektiert unsere Arbeit." Zu Journalisten sagten sie: "Unsere Herzen brechen, wenn wir sie durch die Blumen springen sehen."
Bauern in Surrey verlangen für ihre Lanvendelfelder Eintritt
Warum die Provence inzwischen zu einem beliebten Reiseziel für Influencer geworden ist, hat mehrere Gründe: Beispielsweise hatte die Pariser Modefirma Jacquemus erst im Juni ihre Herbstkollektion in den Lavendelfeldern in Valensole präsentiert – in Abstimmung mit den Bauern. Ein weiterer Grund ist, dass viele Menschen ihr Urlaubsziel nach der "Instagramibility" aussuchen. Rund ein Drittel der Deutschen gaben in einer Umfrage des Reiseportals "Opodo" an, das tatsächlich zu tun.
Mit anderen Worten: Auch in Zukunft wird Valensole die Influencer nicht los. Aber vielleicht orientieren sie sich an der britischen Grafschaft Surrey. Dort entschieden sich die Betreiber einer Lavendelfarm, fortan Eintritt zu verlangen.
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