Eier stehen immer wieder in der Kritik. Zuletzt wegen Salmonellen in Bio-Eiern. Grund genug also kurz vor Ostern, Eier aus dem Handel etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. "Ökotest" kann nur vier Bio-Produkte empfehlen.
Lange wurden Eier - vor allem auch das Eigelb - verteufelt. Dabei sind sie wahre Nährstoffbooster. Mit Ausnahme von Vitamin C enthalten Eier alle Vitamine und Nährstoffe, die der Körper braucht. Zudem stecken wertvolle Proteine und Fette im Eigelb. Auch in die Schlagzeilen gelangen sie immer wieder: Zuletzt wegen Salmonellen in Bio-Eiern, 2017 wegen des Insektengifts Fipronil und nicht zu vergessen, der Dioxin-Skandal, als Verbraucher nur noch zu Bio-Eiern griffen.
Grund genug also sich Eiern mal wieder genauer anzunehmen. "Ökotest" hat 20 Eier auf Schadstoffe, Qualität und Haltungsbedingungen geprüft. Sie stammen aus Bio-, Boden- und Freilandhaltung. Das Fazit: Nur vier Bio-Produkte sind empfehlenswert. Bei nur fünf von 20 Produkten müssen die männlichen Küken nicht sterben.
Für die Eierproduktion müssen männliche Küken fast immer sterben
Geht's nur um die Inhaltsstoffe, dann schneiden alle Eier mindestens "Gut" ab. Verbrauchern geht es aber nicht mehr nur um die Qualität, sondern auch um die Haltungsbedingungen der Tiere. Die sorgen immer wieder für Entsetzen. Und die überzeugen die Prüfer von "Ökotest" auch bei genauerem Hinsehen nicht: Wenig Platz für die Hennen und männliche Küken, die direkt nach dem Schlüpfen sterben müssen. Ein No-go auf ganzer Linie, urteilt "Ökotest".
Die Hennen in den Legebetrieben von Aldi Süd, Rewe und Lidl haben's nicht gut, sie haben wenig Platz und keine Beschäftigung. Bei den Produkten von Lidl, Aldi und Rewe werden die männlichen Küken direkt nach der Geburt getötet - meist lebendig geschreddert oder mit Gas umgebracht.
Dabei gibt es auch empfehlenswerte Anbieter: die drei verschiedenen Sorten von Alnatura, alle mit Bioland-Siegel versehen, haben einen großen Vorteil gegenüber anderen Bio-Produkten: Die männlichen Küken dürfen leben, und kommen als Bruderhähne in die Aufzucht. Die werden zumindest erst nach drei Monaten geschlachtet und ihr Fleisch verwertet. Nur bei zwei weiteren Produkten - Haehnlein und Rewe Spitz & Bube, Freilandhaltung - werden die männlichen Küken auch nicht geschreddert.
In puncto Schadstoffen fallen die GutBio-Eier von Aldi Nord durch. Sie schöpfen den gesetzlichen Grenzwert für Dioxine zu mehr als 50 Prozent aus. Dioxine haben sich in Tierversuchen als fortpflanzungsschädigend erwiesen. Einige stehen im Verdacht, Krebs zu erzeugen.
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