Beim Anblick des prall gefüllten Pflaumenbaums auf dem Friedhof pfeifen die beiden Jungen in diesem Witz des Tages auf jegliche Pietät. Dabei ahnen sie nicht, welche Konsequenzen ihr Raubzug hat.
Auf einem eingezäunten Friedhof steht ein alter Pflaumenbaum. Eines Tages pflücken zwei Jungen einen Eimer voll Pflaumen und teilen sie unter sich auf. „Eine für dich, eine für mich, eine für dich, eine für mich …“, zählt der eine Junge mit. Dabei fallen zwei Früchte runter und kullern zum Zaun hinab.
Ein anderer Junge fährt mit dem Fahrrad an dem Friedhof vorbei. Als er Stimmen hört, bremst er, legt sein Ohr an den Zaun und lauscht. „Eine für dich, eine für mich, eine für dich, eine für mich …“ – als er das hört, weiß er sofort, was los ist. Aufgeregt steigt er auf sein Rad und fährt davon.
Eine Straße weiter begegnet er einem humpelnden alten Mann mit einem Gehstock. „Kommen Sie, schnell!“, sagt der Junge. „Sie werden nicht glauben, was ich gehört habe! Gott und der Teufel sind auf dem Friedhof und teilen die Seelen auf.“
„Hau ab, Kleiner!“, sagt der alte Mann mürrisch. „Siehst du nicht, dass mir das Laufen schwerfällt?“ Aber der Junge lässt nicht locker und schließlich begleitet ihn der humpelnde Rentner zum Friedhofszaun. Als sie zusammen am Zaun lauschen, hören sie wieder: „Eine für dich, eine für mich, eine für dich, eine für mich …“
Dem alten Mann stehen die Haare zu Berge. „Du hast mich nicht angelogen, Kleiner“, flüstert er. „Komm, wir schauen durch das Astloch. Vielleicht bekommen wir Gott zu Gesicht!“ Vor Angst zitternd schaut der alte Mann durch das Astloch, kann aber nichts entdecken.
Plötzlich hören sie, wie die Stimme sagt: „So, das waren alle. Jetzt holen wir uns noch die zwei Pflaumen am Zaun, dann sind wir fertig.“ Man sagt, der alte Mann habe fast einen halben Kilometer Vorsprung gehabt, bis ihn der Junge mit dem Fahrrad überholte.
Und was denken Sie daran ?